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In Quentin Tarantinos Rache-Epos Kill Bill: Volume 1 begibt sich Uma Thurman auf einen Rachefeldzug gegen ihr ehemaliges Attentatskommando Tödliche Viper.
‘Rache ist ein Gericht, das am besten kalt serviert wird.’ – Am Tag ihrer Hochzeit wird Die Braut (Uma Thurman) nicht nur von ein paar alten Bekannten, sondern vor allem von ihrer Vergangenheit heimgesucht. Das Attentatskommando Tödliche Viper, angeführt von Bill (David Carradine) stürmt die Zeremonie und veranstaltet ein Blutbad, bei dem die Braut vermeintlich sterbend zurückgelassen wird. Als sie nach vier Jahren aus dem Koma erwacht, beschließt sie Rache zu nehmen. Sie erstellt eine Todesliste mit fünf Namen – Vernita Green (Vivica A. Fox), Elle Driver (Daryl Hannah), O-Ren Ishii (Lucy Liu), Budd (Michael Madsen), Bill (David Carradine) – flieht aus dem Krankenhaus und sucht ihre Widersacher der Reihe nach auf.
Hintergrund & Infos zu Kill Bill: Volume 1
Dass Quentin Tarantino ideentechnisch gerne auch von anderen abguckt, ist ja keine Neuigkeit mehr. So findet man auch in Kill Bill: Volume 1 zahlreiche Anspielungen auf andere Filme, die vor allem den Genres der Eastern, Kung-Fu- oder Samurai-Filme angehören. Doch auch der Soundtrack wurde teilweise recycelt, indem Quentin Tarantino Musik aus seiner privaten Soundtrack-Sammlung verwendete. Das Drehbuch und die Hauptrolle der Braut waren außerdem ein Geburtstagsgeschenk des Regisseurs an Uma Thurman. Damit 1.703 Liter Kunstblut verspritzt werden konnten, hatte der Film alleine für die Produktion der Schwerter ein Budget von 46.000 Euro zur Verfügung. Da das Wort ‘Bill’ im Englischen ein geflügelter Begriff ist, kann man ihn sowohl als Eigennamen sehen, aber auch als ‘Rechnung’ übersetzen. Der Titel ‘Kill Bill’ kann somit auch als ‘eine Rechnung begleichen’ gelesen werden. (BG)
Hayao Miyazaki zeigt in seinem zweiten Erfolgsfilm die Reise der kleinen Chihiro, die sich in eine magische Welt verirrt und Abenteuer bestehen muss, um ihre Eltern zu befreien.
Die zehn Jahre alte Chihiro (Rumi Hiiragi) muss mit ihren Eltern in eine neue Stadt ziehen. Gleich am ersten Tag verirren sie sich, fahren durch ein geheimnisvolles Tor und Chihiros Reise ins Zauberland beginnt. Chihiro begegnet hier den ungewöhnlichsten Wesen – Hexen, Götter, Kobolde – aber auch dem Jungen Haku (Miyu Irino), der ihr hilft und sie bei der Hexe Yubaba (Mari Natsuki) im Badehaus unterbringt. Hier muss sie hart arbeiten und viele Abenteuer überstehen, bevor sie ihre Eltern wiederfinden kann und in die Welt der Menschen zurückkehren kann. Und am allerwichtigsten – sie darf niemals ihren Namen vergessen.
Hayao Miyazaki hatte nach seinem großen Erfolg mit Prinzessin Mononoke eigentlich nicht vorgehabt noch einen weiteren Film zu machen. Er ließ sich aber dann doch von den Töchtern von Freunden zu Chihiros Reise ins Zauberland (OT: Sen to Chihiro no kamikakushi) inspirieren. Mit einem Budget von ¥1,900,000,000 (ca. 19 Millionen US-Dollar) schuf Muyazaki einen der erfolgreichsten Filme in Japan. Chihiros Reise ins Zauberland spielte über 230 Millionen Dollar wieder ein und schrieb damit Filmgeschichte.
Auch bei den Kritikern wurde Chihiros Reise ins Zauberland euphorisch aufgenommen. Bei der Berlinale wurde der Film mit einem Goldenen Bären ausgezeichnet und gewann auch einen Oscar für den besten Animationsfilm und auch bei vielen anderen Preisverleihungen konnte Chihiros Reise ins Zauberland mächtig abräumen.
In der deutschen Version leihen unter anderen Nina Hagen und Cosma Shiva Hagen den Figuren ihre Stimmen.
Im Favela-Drama City of God muss sich der junge Buscapé in den Favelas von Rio de Janairo zwischen Bandenkriegen und Armut sein eigenes Leben aufbauen.
Die Cidade de Deus ist eine berüchtigte Favela in Rio de Janeiro, in der Bandekriege an der Tagesordnung sind. Hier wächst in den 1970er Jahren auch der sensible Buscapé (Alexandre Rodrigues) auf, der von einem Normalen Leben und einer Karriere als Fotograph träumt. Dafür lässt ihm seine Umgebung jedoch wenig raum, denn das Leben in der Favela ist täglich ein neuer Überlebenskampf. Seine Jugendfreunde Dadinho (Leandro Firmino da Hora) und Bené (Phellipe Haagensen) beherrschen als Drogendealer das Viertel. Als Benny von einem Konkurrenten getötet wird, beginnt der unberechenbare Dadinho einen brutalen Krieg mit seinem Erzfeind Cenoura (Matheus Nachtergaele) um die Vorherrschaft im Viertel. Während der Konflikt immer weiter eskaliert und immer gößere Opfer fordert, versucht Buscapé sein Leben zu retten ohne seine alten Freunde zu verraten.
Hintergrund & Infos zu City of God
City of God basiert auf dem gleichnamigen Roman von Paulo Lins, welcher wiederum auf wahren Begebenheiten beruht. Für die Dreharbeiten griffen die Regisseure Fernando Meirelles und Kátia Lund auf Laiendarsteller zurück, welche sie aus den Favelas Vidigal und Cidade de Deus rekrutierten.
2003 sollte City of God als brasilianischer Beitrag für den Besten Fremdsprachigen Film nominiert werden, schafft es aber nicht in die Auswahl der fünf Favoriten – zum Glück! Denn nachdem der Film im Jahr darauf auch in amerikanischen Kinos zum Hit wurde, konnte er so 2004 auch für die regulären Oscars antreten. City of God gelangen vier Nominierungen in den Kategorien Beste Regie, Bestes adaptiertes Drehbuch, Beste Kamera und Bester Schnitt.
Der Erfolg des Filmes auch im Ausland führte auch zu einer Fortsetzung der Geschichte in Serienform. Viele Schauspieler aus City of God erzählten daher die Geschichte in City of Men weiter. (ST)
Mary & Max – oder: Schrumpfen Schafe, wenn es regnet? erzählt von einer ungewöhnlichen Freundschaft zwischen einem kleinen Mädchen und einem alten Mann in der Form eines Clay-Animation-Films.
Handlung von Mary & Max - oder: Schrumpfen Schafe, wenn es regnet?
Irgendwo zwischen Wallace & Gromit und Harold and Maude erzählt Mary & Max – oder: Schrumpfen Schafe, wenn es regnet? eine Liebesgeschichte der besonders skurrilen Art: Bei den beiden Titelhelden handelt es sich um ein einsames australisches Mädchen und einen kauzigen New Yorker, die eine tiefschürfende Brieffreundschaft verbindet. Dabei beschäftigen sich Mary und Max mit solch profunden Fragen wie: “Schrumpfen Schafe wenn es regnet?”
Hintergrund & Infos zu Mary & Max - oder: Schrumpfen Schafe, wenn es regnet?
Regisseur und Autor des mehrfach ausgezeichneten Knetanimationsfilms ist der Australier Adam Elliot. Dieser gewann für seinen Kurzfilm Harvey Krumpet einen Oscar in der Kategorie Bester Kurzanimationsfilm. Für Mary & Max versammelt er, zumindest in der Originalfassung, gewichtige Filmgrößen hinter dem Mikrofon: Dort leihen Toni Collette und Oscarpresiträger Philip Seymour Hoffman dem ungewöhnlichen Traumpaar ihre Stimmen.
In Michel Gondrys Vergiss mein nicht! will Jim Carrey nicht nur seinen Liebeskummer, sondern gleich alle Erinnerungen an Kate Winslet aus seinem Gedächtnis löschen.
Handlung von Vergiss mein nicht!
Joel (Jim Carrey) leidet unter Liebeskummer, nachdem ihn seine große Liebe Clementine (Kate Winslet) verlassen hat. Clementine scheint es ganz anders zu gehen, denn sie scheint ihn bereits völlig vergessen zu haben. Joel erfährt, dass sich Clementine einem neuartigen Eingriff unterzogen hat, der Joel aus ihrem Gedächtnis löschte. Bei Joel wird der Schmerz so stark, dass er sich schließlich ebenfalls entscheidet, die Erinnerungen an Clementine löschen zu lassen, um endlich über die Trennung hinwegzukommen.
Doch der Eingriff hat einen Haken: Um die Erinnerungen zu löschen, muss er sie schritt für Schritt rückwärts erneut durchleben, während er in seiner Wohnung von den beiden Technikern Stan (Mark Ruffalo) und Patrick (Elijah Wood) überwacht wird. Doch mitten in der Behandlung beginnt sein Bewusstsein zu rebellieren, da die Erinnerungen an die schöne Zeit mit Clementine mehr wert sind, als der Schmerz der Trennung. Doch nichts scheint die Prozedur aufhalten zu können.
Hintergrund & Infos zu Vergiss mein nicht!
Mit Vergiss mein nicht! gelang dem französischen Regisseur Michel Gondry (Science of Sleep – Anleitung zum Träumen) der seltene Geniestreich, aus einem Indie-Film einen Kassenschlager werden zu lassen. Mit seinen 20 Millionen Dollar Budget spielte die zum Kultfilm avancierte Sci Fi-Romanze weltweit 70 Millionen Dollar ein – und zwar noch vor der DVD-Auswertung. Der Film wurde auch ein wichtiger Karrierepunkt für den Hauptdarsteller: Der bislang nur aus Komödien bekannte Jim Carrey (Dumm und Dümmer, Der Dummschwätzer) konnte hier sein Schauspieltalent für ernste Rollen unter Beweis stellen.
Auch Drehbuchautor Charlie Kaufman (Synecdoche, New York) konnte hier nach Being John Malkovich wieder unter Beweis stellen, dass er zu den originellsten Drehbuchautoren Hollywoods gehört.
Der englische Titel stammt aus dem Gedicht ‘Eloisa to Abelard’ von Alexander Pope:
How happy is the blameless vestal’s lot!
The world forgetting, by the world forgot.
Eternal sunshine of the spotless mind!
Um dem Mord an seiner Frau auf den Grund zu gehen, versucht Guy Pearce verzweifelt sich so weit zurückzuerinnern wie möglich. Nicht leicht, wenn man unter chronischem Gedächtnisverlust leidet.
Handlung von Memento
Leonard (Guy Pearce) hat sein Kurzzeitgedächtnis verloren, als er seine Frau vor einem Mordanschlag retten wollte. Seitdem muss er sich alles aufschreiben, und eine Polaroid-Kamera wird zu seinem ständigen Begleiter. Während Leonard versucht, den Mörder seiner Frau zu finden, wird in Rückblenden erzählt, wie es zu dem tragischen Unfall kam.
Während eines Einbruchs in sein Haus wird der Versicherungsvertreter Leonard Shelby (Guy Pearce) niedergeschlagen. Seine Frau wird von den Einbrechern vergewaltigt und dann ermordet. Durch den Schlag auf den Kopf verliert Leonard sein Kurzzeitgedächtnis. Er weiß zwar noch, wer er ist und dass er den Täter finden und für sein Verbrechen bestrafen will, aber neue Informationen kann sein Gehirn nur für wenige Minuten speichern.
Leonards einzige Hilfsmittel gegen den stetigen Gedächtnisverlust sind Polaroidbilder und Tätowierungen. Auf seiner Suche nach dem Mörder seiner Frau fotografiert er Indizien und Personen, fertigt dicke Ordner an und tätowiert sich die wichtigsten Fakten auf seinen Körper. Unterstützt wird er außerdem von dem Polizisten Teddy und der Kellnerin Natalie (Carrie-Anne Moss).
Hintergrund & Infos zu Memento
Der Film verfolgt zwei Erzählstränge: Zum einen wird im eindeutig wichtigeren Erzählstrang die eigentliche Geschichte des Films erzählt. Damit der Zuschauer wie der Protagonist Leonard Shelby das Gefühl, sich nicht zu erinnern, selbst erfahren kann, laufen die Szenen chronologisch rückwärts ab. Man befindet sich damit permanent in einer Handlung, ohne deren Vorgeschichte zu kennen, wodurch es erschwert wird, das Gesehene zu ordnen und in Bezug zu setzen. Zum anderen werden gegenwärtige Geschehnisse gezeigt. Die dazugehörigen Szenen sind in Schwarzweiß, laufen chronologisch vorwärts und über den ganzen Film verteilt.
Kameraführung und Farbwahl geben dem Zuschauer das Gefühl eines stark begrenzten, unpersönlichen Umraums, in dem Leonard sich ohne seine Fotos und Notizen keinesfalls zurechtfinden könnte. Die Handlung und besonders der ungewöhnliche Schnitt fordern eine Auseinandersetzung mit der Wahrheit und der Sicherheit der eigenen Erinnerung. (LB)
In Darren Aronofskys Drogen-Drama Requiem for a Dream versinken Jared Leto und Jennifer Connelly in einer Abwärtsspirale aus Sucht und Hilflosigkeit.
Handlung von Requiem for a Dream
Requiem for a Dream ist die kompromisslose und schockierende Darstellung dessen, wie (Sehn-) Süchte die Hoffnungen und Träume von vier Individuuen zerstören. Die Witwe Sara Goldfarb (Ellen Burstyn) schreit förmlich nach Aufmerksamkeit und versinkt unerhört in der Welt des Fernsehens, die ihr die erhoffte soziale Anerkennung bescheren soll. Besessen davon für einen Fernsehauftritt in ihr altes rotes Kleid zu passen, geiselt sich Sara mit Diätpillen und wird zunehmend von Halluzinationen terrorisiert. Währenddessen überlegen ihr Sohn Harry (Jared Leto), dessen Freundin Marion (Jennifer Connelly) und bester Freund Tyrone (Marlon Wayans) wie sie mit Drogenhandel und Prostitution ihrer Zukunft auf die Sprünge helfen können. Doch zuallererst steht der nächste Schuss an…
Hintergrund & Infos zu Requiem for a Dream
Das Drehbuch für Requiem for a Dream beruht auf dem gleichnamigen Roman von Hubert Selby Jr. aus dem Jahr 1978. Ellen Burstyns anfängliche Reaktion auf das Drehbuch von Regisseur Darren Aronofsky war Ablehnung. Erst nachdem sie dessen ersten Film Pi gesehen hatte, sagte sie Requiem for a Dream zu. Die Rolle als Sara Goldfarb stellt nicht nur Ellen Burstyns persönliches Highlight als Charakterdarstellerin dar, sie wurde ebenfalls mehrfach für ihre Leistung ausgezeichnet und war sogar als Beste Hauptdarstellerin für den Oscar und den Golden Globe nominiert. Jared Leto wiederrum nahm in Vorbereitung auf seine Rolle als Sohn Harry Goldfarb 25 Pfund ab und freundete sich mit tatsächlichen New Yorker Drogenjunkies an. Um die persönliche Drogenhölle der Filmfiguren visuell zu vermitteln, bediente sich Aronofsky seines Markenzeichens, der sogenannten Hip-Hop-Montage. Dies ist eine Filmtechnik (gerne auch als Videoclipästhetik bezeichnet), in der wichtige, wiederkehrende Bilder und Handlungen, oft in Großaufnahme, in kurzen, immer schneller werdenden Schnitten bzw. im Zeitraffer gezeigt und mit prägnanten, meist überlauten Geräuschen verknüpft werden, wodurch ein tranceähnlicher Eindruck entsteht. Während ein durchschnittlicher Film mit etwa 600 bis 700 Schnitten auskommt, sind es in Requiem for a Dream ganze 2.000 Schnitte. Zusätzlich verwendete Aronofsky die SnorriCam, die um die Brust des jeweiligen Darstellers gebunden diesen frontal filmt und sich im Verhältnis zu ihm scheinbar nicht bewegt. Ein laufender Akteur scheint sich durch diese Technik ebenfalls nicht zu bewegen, stattdessen fließt die Umgebung quasi um ihn herum. Der Zuschauer nimmt diesen Effekt als Drogenrausch und Orientierungslosigkeit der jeweiligen Person wahr. (JW)
In Oldboy wird Min-sik Choi entführt und 15 Jahre lang eingesperrt. Als er eines Tages unvermittelt freikommt, will er Rache üben und herausfinden, weshalb er eingesperrt wurde.
Handlung von Oldboy
15 Jahre – so lange wird Dae-Su Oh (Min-sik Choi), ein ganz durchschnittlicher Geschäftsmann und Familienmensch, in einer Einraumwohnung ohne Fenster eingesperrt, nachdem er von unbekannten Gangstern überwältigt und entführt wurde. Diese 15 Jahre verbringt er ohne jeden menschlichen Kontakt und in völliger Unklarheit darüber, warum und wie lange er festgehalten wird. Aus den Fernsehnachrichten erfährt er vom Mord an seiner Ehefrau, den die Täter ihm in die Schuhe schieben. Als er ebenso unvermittelt, wie er seiner Freiheit beraubt wurde, wieder in diese entlassen wird, stellt ihm sein Entführer (Ji-tae Yu) die Aufgabe, den Grund für die unaussprechliche Tortur herauszufinden. Doch er kennt nur ein Ziel: Er will Rache üben, Rache an denen, die sein Leben zerstört, seine Frau getötet und seinen Seelenfrieden für immer auf dem Gewissen haben.
Hintergrund & Infos zu Oldboy
Oldboy basiert auf dem gleichnamigen Manga von Nobuaki Minegishi und Garon Tsuchiya und bildet den Mittelteil der Vengeance Trilogy von Regisseur Chan-wook Park. Zuvor erschien bereits Sympathy for Mr. Vengeance, der Schlussteil kam 2005 unter dem Titel Lady Vengeance in die südkoreanischen Kinos.
Für Furore sorgte die Szene, in der Hauptdarsteller Min-sik Choi einen lebenden Kalmar verspeist. Hierfür mussten während der Dreharbeiten vier Tiere ihr Leben lassen, was bei den westlichen Zuschauern für einige Irritationen sorgte. In Südkorea ist das Essen von lebenden Kalmaren hingegen keine Seltenheit, auch wenn die Tiere vorher zerkleinert werden. Als der Film bei den Filmfestspielen von Cannes den Grand Prix gewann, bedankte sich Regisseur Chan-wook Park in seiner Rede zusätzlich bei den Tintenfischen. (PR)
Zwei Männer verfeindeter Seiten sind jeweils als Maulwurf bei der Polizei und der Mafia eingeschleust und laufen Gefahr jederzeit entdeckt zu werden.
Handlung von Departed – Unter Feinden
Billy Costigan (Leonardo DiCaprio) ist in dem berüchtigten Viertel South Boston aufgewachsen. Jahre später arbeitet er als Undercover-Cop und bekommt aufgrund seines familiären Hintergrunds den Auftrag, sich in das Unternehmen des Gangsterbosses Costello (Jack Nicholson) einzuschleusen. Dieser plant allerdings auch seinerseits die Polizei zu infiltrieren, und schleust seinen Untergebenen, den jungen Kriminellen Colin Sullivan (Matt Damon), bei den Fahndern ein, um dem Ermittler immer einen Schritt voraus zu sein.
Da sich beide schnell das Vertrauen ihrer Ziele erarbeiten, finden sie immer mehr über die Arbeit der Organisationen heraus. So dauert es auch nicht lange, bis beide erfahren, dass auch auf ihrer Seite ein Maulwurf gerade an ihrer Enttarnung arbeitet. Ihre einzige Chance ist es, den feindlichen Spion zu enttarnen, bevor dieser die Identität des jeweils anderen aufdecken kann.
Hintergrund & Infos zu Departed – Unter Feinden
Jack Nicholsons Rolle des Billy Costigan ist dem berüchtigten Gangster James ‘Whitey’ Bulger nachempfunden. Dieser war eine Größe des organisierten Verbrechens im Boston der 1990er Jahre und nutzte seine Tätigkeit als FBI-Spitzel, um seine eigene Machtposition in der Unterwelt auszubauen. Als er von einem FBI-Agenten gewarnt wurde, dass er selbst auf der Fahndungsliste steht, setzte er sich ab und konnte erst 16 Jahre später in Kalifornien verhaftet werden. Zum Zeitpunkt der Dreharbeiten von Departed lebte der Gangster, dem 19-facher Mord, Drogenhandel, Geldwäsche und Erpressung vorgeworfen wurden, noch völlig unbehelligt mit seiner Freundin in Santa Monica. Departed – Unter Feinden ist ein Remake des chinesischen Thrillers Infernal Affairs – Die achte Hölle aus dem Jahr 2002, bei dem die Handlung von Hong Kong nach South Boston verlagert wurde. Beide Filme basieren wiederum lose auf dem Buch ‘Brutal’ von Kevin Weeks. Departed war 2007 bis zu diesem Zeitpunkt der erfolgreichste Scorsese-Film mit weltweit gut 289 Millionen US-Dollar. Erst Shutter Island im Jahr 2010 übertraf dies (294 Millionen US-Dollar). (ST)
In Der Herr der Ringe: Die zwei Türme, dem zweiten Teil der Trilogie, erhebt sich der Zauberer Saruman gegen die Bewohner von Mittelerde mit seiner Armee der Uruk-Hai.
Nachdem sich die Gefährten aus Der Herr der Ringe: Die Gefährten trennen mussten, treffen der Ringträger Frodo (Elijah Wood) und Sam (Sean Astin) auf das Wesen Gollum (Andy Serkis), welcher einst dem Einen Ring verfallen war. Dieser bietet Frodo und Sam an, ihnen den Weg nach Mordor zu zeigen, wo der Ring zerstört werden soll. In der Zwischenzeit lässt Saruman (Christopher Lee) sein kolossales Herr zur Festung Helms Klam marschieren, wo die Menschen Mittelerdes Zuflucht gefunden haben. Die Gefährten Aragorn (Viggo Mortensen), Gimli (John Rhys-Davies) und Legolas (Orlando Bloom bereiten sich mit den Menschen auf die große Schlacht vor. Als sich die Menschen der Übermacht von Sarumans Heer bewusst werden, sinkt ihr Mut, nur ein Wunder kann sie nun noch vor dem Tod bewahren. Die Schlacht um Mittelerde beginnt.
Hintergrund & Infos zu Der Herr der Ringe: Die zwei Türme
Der Film kam genau ein Jahr nach dem ersten Teil Der Herr der Ringe: Die Gefährten im Dezember 2002 in die Kinos und konnte dessen Einspielergebnisse mit gut 920 Millionen Dollar sogar noch toppen. Die ersten 100 Millionen hatte das Fantasy-Abenteuer bereits nach 7 Tagen eingespielt. Neben zwei Oscars und zwei BAFTA-Awards wurde Der Herr der Ringe: Die zwei Türme mit gut 65 weiteren Preisen ausgezeichnet. Die Festung von Helms Klam war das erste Bauwerk, das der Illustrator Alan Lee für die Trilogie entwerfen musste. Die Miniaturausgabe von Helms Klam war es dann auch, die ihren Weg in das Video fand, mit dem Produzenten für die Der Herr der Ringe-Trilogie gefunden werden sollten. Allein die Dreharbeiten zum Kampf an Helms Klam betrugen mehrere Monate und fanden fast zur Gänze in der Nacht statt. Am Ende konnte Regisseur Peter Jackson, der ebenfalls in einer kurzen Szene während des Kampfes um Helms Klam zu sehen ist, aus über 20 Stunden Material wählen. Der dritte und letzte Teil der Trilogie Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs wurde im Dezember 2003 uraufgeführt. (GP)
Ein reaktionärer Rentner (Clint Eastwood) steht in Gran Torino einer Einwandererfamilie im Kampf gegen marodierende Jugendbanden bei – ganz entgegen seiner inneren Überzeugung.
Handlung von Gran Torino
Walt Kowalski (Clint Eastwood) hat sein Leben lang in der Autofabrik gearbeitet. Als Rentner vertreibt er sich die Zeit damit, ein paar Reparaturen am Haus auszuführen, Bier zu trinken und einmal im Monat zum Frisör zu gehen. Obwohl seine inzwischen verstorbene Frau sich wünschte, dass er zur Beichte geht, hat Walt nichts zu beichten. Einst ist er verbittert aus dem Koreakrieg zurückgekehrt, nach wie vor säubert er regelmäßig sein M-1-Gewehr und hält es schussbereit. Er traut niemandem. Seine früheren Nachbarn sind entweder weggezogen oder gestorben. Jetzt wohnen in seiner Umgebung Migranten des Hmong-Volks aus Südostasien, die er nicht ausstehen kann. Alles, was er um sich herum wahrnimmt, macht ihn wütend und Walt scheint, ihm bleibt nichts anderes übrig, als den Rest seines Lebens einfach auszusitzen. Doch eines Nachts versucht der schüchterne Nachbarsjunge Thao (Bee Vang) seinen 1972er Gran Torino zu klauen. Walt verhindert nicht nur den Diebstahl, sondern auch die Übergriffe der Gang – wider Willen ist er plötzlich der Held des Viertels. Eine ungewöhnliche Freundschaft entsteht zwischen dem Rentner Walt und dem Nachbarsjungen Thao, die alle Beteiligten verändern wird.
Hintergrund & Infos zu Gran Torino
Nach Million Dollar Baby übernahm Clint Eastwood für Gran Torino nach vier Jahren Leinwandpause wieder eine Hauptrolle. Auch hier führte er wieder selbst Regie und produzierte.
Der Film thematisiert unter anderem die Hmong-Emigranten in Detroit. Diese Gruppe von Einwanderern kamen auf der Flucht vor dem Kommunistischen Regime in Laos während der 1970er Jahre in die USA. Gran Torino ist nicht nur der erste Kino-Spielfilm, der diese Bevölkerungsgruppe thematisiert, sondern besetzte schon während der Produktion Crewmitglieder und Statisten aus der Hmong-Gemeinde.
Trotz Kritikerlob und der hohen Platzierung von Gran Torino auf zahlreichen Bestenlisten des Jahres 2008 wurde er bei der Oscarverleihung komplett übergangen und für keinen einzigen Oscar nominiert. (ST)
Prestige – Die Meister der Magie entführt uns ins viktorianische London Ende des 19. Jahrhunderts, wo sich Hugh Jackman und Christian Bale mit allen Mitteln als rivalisierende Zauberkünstler bekämpfen.
Handlung von Prestige - Die Meister der Magie
Bitte genau hinsehen:
‘Jeder Zaubertrick besteht aus drei Akten oder Phasen…’ Mit diesen Worten begrüßt uns der Erfinder von Zaubertricks, Cutter (Michael Caine), in seiner Welt, der Welt der Illusionen und der Gaukelei. Die drei Phasen sind: 1. das Thema (the Pledge), 2. der Effekt (the Turn), 3. das Prestigio (the Prestige). Alle drei Teile bauen aufeinander auf: Mit etwas Gewöhnlichem passiert etwas Aussergewöhnliches, das in der perfekten Illusion mündet. Etwas verschwinden zu lassen ist noch keine Kunst. Denn nur wenn das Verschwundene auch wieder auftaucht, ist der Applaus gewährleistet.
Wir befinden uns im London der Jahrhundertwende. Das viktorianische Zeitalter neigt sich dem Ende, das 20. Jahrhundert steht voller Ungeduld vor der Tür. Es ist eine Zeit des Umbruchs. Die Wissenschaft löst die Magie ab, und die Magie muss sich die Neuerungen zunutze machen.
Alfred Borden (Christian Bale) und Robert Angier (Hugh Jackman) sind zwei aufstrebende Zauberkünstler, die sich anfangs noch gemeinsam als Assistenten in Zaubershows verdingen müssen. Beide haben große Pläne, doch sind sie von unterschiedlichem Naturell: Während Borde seine Tricks eher nüchtern vorträgt, ist Angier der geborene Schausteller. Dennoch respektieren sie einander. Das ändert sich schlagartig, als bei einem tragischen Unfall die Assistentin und Gattin von Angier, Julia McCullough (Piper Perabo), bei einem Entfesselungstrick auf tragische Weise umkommt und ertrinkt. Da Borden für den Knoten zuständig war, macht Angier ihn für den Tod seiner geliebten Frau verantwortlich. Bei einer Show Bordens sabotiert er einen seiner Tricks und verübt ein Attentat auf ihn, was Borden zwei Finger kostet. Die Rivalität ist eine offene Feindschaft geworden. Angier neidet Borden seine glückliche Beziehung mit Sarah (Rebecca Hall) und den Erfolg dessen neuesten Höhepunkts: ‘The Transported Man’. Angier setzt seine Assistentin Olivia Wenscombe (Scarlett Johansson) auf Borden an, um ihm sein Geheimnis zu entlocken. Doch Borden scheint ihm immer einen Schritt voraus zu sein, wovon auch sein Tagebuch zeugt, welches Olivia ihm klaut. Von Ehrgeiz zerfressen wendet sich Angier an den umstrittenen Wissenschaftler Nikola Tesla (David Bowie) und kehrt nach Jahren mit einem Paukenschlag zurück. Er präsentiert als The Great Danton ‘The Real Transported Man’. Doch für seine Show hat Angier einen großen Preis zu zahlen: Den endgültigen Verlust seiner Unschuld. Aber das Prestige, die perfekte Illusion, kennt keine Gewinner. Denn das Prestige fordert volle Hingabe, völlige Selbstaufopferung. Dies schließlich eint Angier und Borden wieder.
Und hast du genau hingesehen?
Hintergrund & Infos zu Prestige – Die Meister der Magie
Nach eigener Aussage wollte Christopher Nolan mit Prestige – Die Meister der Magie (OT: The Prestige) keinen Genrefilm per se schaffen, der sich ohne Weiteres in eine Schublade stecken lässt. Und so ist Prestige eine Mischung aus historischem Film, non-linear erzähltem Mysterythriller und Drama einer Rivalität zweier verwandter und doch vor allem fehlgeleiteter Seelen, kongenial mit Hugh Jackman als The Great Danton (eine Vorwegnahme seiner Rolle eines Franzosen in Les Misérables?) und Christian Bale (Batman Begins) als glaubwürdigem Working-Class-Zauberer besetzt. Für die Rolle des real-existierenden Tesla hatte Nolan als einzigen Kandidaten von vornherein David Bowie (Der Mann, der vom Himmel fiel) gesehen. Erst nach einiger Zusprache konnte man ihn schließlich für die Produktion gewinnen.
Die Vision, die Art Director Nathan Crowley (Oscar-Nominierung für The Dark Knight) für sein London vorschwebte, beschrieb er selbst als eine viktorianische Version des heutigen Tokios. Seine Vision kam an, und seine Arbeit wurde für einen Oscar nominiert. Ebenfalls eine Oscarnominierung erhielt Nolans Stamm-Kameramann Wally Pfister (Oscar für"Inception (Inception)":/movies/inception), obwohl er selbst gerade die Ausleuchtung der Schauspieler als anti-Oscar-tauglich bezeichnete.
Wie effektiv die Arbeit an The Prestige war, sieht man, wenn man sich die Produktionszeiten anschaut: So wurde der Film zwischen Januar und April 2006 abgedreht, Schnitt, Scoring und Abmischen dauerte noch einmal bis Mitte September gleichen Jahres und die Premiere fand am 17. Oktober 2006 auf dem Filmfestival von Rom im richtigen Rahmen statt.
Die Geschichte von The Prestige basiert auf dem gleichnamigen Roman von Christopher Priest aus dem Jahre 1995 und wurde wie häufig von den Brüder Christopher und Jonathan Nolan adaptiert. (EM)
Mit Donnie Darko schuf Regiedebütant Richard Kelly einen modernen Klassiker des Mysterythrillers. Jake Gyllenhaal überzeugt als Teenager, dem ein humanoider Hase erscheint und der den Weltuntergang verkündet.
Handlung von Donnie Darko
Auf den ersten Blick könnte Donnie Darko (Jake Gyllenhaal) ein normaler, unkomplizierter Teenager sein: geordnete Familienverhältnisse, verständnisvolle Eltern, eine nette Freundin. Aber Donnie hat ein mentales Problem: Ihm erscheint ein Kaninchen namens Frank – ein drei Meter großes, ziemlich dämonisches Kaninchen. Nachts, wenn alles schläft, spricht seine sonore Stimme zu ihm und erteilt ihm Ratschläge. Die sind manchmal hilfreich (‘Geh mal vor die Tür, denn gleich durchschlägt eine Flugzeugturbine deine Zimmerdecke.’) und manchmal nicht (‘Lege deine Schule in Trümmer.’), bezüglich jedweder Zukunftsprognose aber grundsätzlich zutreffend. Die elterlicherseits engagierte Diplompsychologin ist genauso ratlos wie der schuleigene Motivationstrainer (Patrick Swayze) oder die freundliche Klassenlehrerin (Drew Barrymore). Als Frank Donnie erklärt, dass in ziemlich genau 28 Tagen, 6 Stunden, 42 Minuten und 12 Sekunden die Welt untergeht, ist guter Rat wirklich teuer.
Hintergrund & Infos zu Donnie Darko
Was ist Einbildung, und wo beginnt die Realität? Gar nicht so leicht zu sagen in Richard Kellys (Buch und Regie) Kinodebüt. Seine Premiere feierte Donnie Darko 2001 auf dem Sundance Festival, wo Regiedebütant Richard Kelly gleich für den Großen Preis der Jury nominiert wurde. Gewinnen konnte er hingegen auf anderen Festivals Auszeichnungen wie den Silver Scream Award (Amsterdam) oder einen Publikumspreis (Schweden). In Chicago wurde Kelly für den CFCA Award als Most Promising Director nominiert. Trotz einer Nominierung für die Goldene Palme konnte sein Nachfolger, Southland Tales, die hohen Erwartungen nicht erfüllen.
Für den Darsteller des Donnie Darko, Jake Gyllenhaal, bedeutete der Film hingegen der Durchbruch. In Werken wie Moonlight Mile, Brokeback Mountain (Oscarnominierung als Bester Nebendarsteller) oder End of Watch konnte er seither seine Vielseitigkeit unter Beweis stellen. (AP)
In No Country for Old Men flieht Josh Brolin vor Javier Bardem, dem organisierten Verbrechen und der Polizei, weil er zwei Millionen Dollar an sich genommen hat.
Im Jahr 1980 im US-Bundesstaat Texas wundert sich Sheriff Ed Tom Bell (Tommy Lee Jones) über das gewalttätige Verhalten der heutigen Gesellschaft. Gleichzeitig bricht der Auftragskiller Anton Chigurh (Javier Bardem) aus dem Gefängnis aus. Wieder an anderer Stelle beobachtet der Kriegsveteran Llewelyn Moss (Josh Brolin) einen geplatzten Drogendeal, bei dem sich die Beteiligten gegenseitig erschossen haben. Bei einem schwer verletzten Mann liegt ein Koffer mit zwei Millionen Dollar. Moss nimmt den Koffer an sich und fährt nach Hause zu seiner Frau Carla Jean (Kelly MacDonald), ohne zu wissen, was er sich damit einhandelt.
Als er später an den Tatort zurückkehrt, um den verwundeten Mann Wasser zu bringen, wird er von Mexikanern beschossen. In dem Koffer war nämlich ein Peilsender. Von da an beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel und Moss wird sowohl von den Mexikanern als auch von dem psychopathischen Killer Chigurh verfolgt. Dieser hinterlässt auf seiner Jagd eine Reihe von Leichen, die er alle durch ein Bolzenschussgerät tötet. Zeitgleich engagiert das organisierte Verbrechen Carson Wells (Woody Harrelson), der das Geld wiederbeschaffen soll. Sheriff Bell will dagegen Moss und seine Frau schützen. Doch dafür muss er ihn vor den Mexikanern, Wells und Chigurh finden…
Hintergrund & Infos zu No Country for Old MenNo Country for Old Men basiert auf dem gleichnamigen Roman von Cormac McCarthy und wurde von Ethan Coen und Joel Coen inszeniert. Ebenso wie in früheren Filmen der Coen-Brüder, wie zum Beispiel Fargo oder Blood Simple, wurden auch in No Country for Old Men Themen wie Schicksal, Gelegenheit oder das Gewissen in den Vordergrund gestellt. Bei den internationalen Festspielen von Cannes im Jahr 2007 konnte der Film zwar nicht abräumen, doch er setzte sich bei den Academy Awards im gleichen Jahr bei acht Nominierungen in vier Kategorien durch. Die begehrte Trophäe gab es für das Beste Adaptierte Drehbuch, den Besten Film, Beste Regie und Javier Bardem als Bester Nebendarsteller. Nach etlichen spanischen Filmen erlangte Bardem mit No Country for Old Men internationale Bekanntheit, nachdem er zuvor kleinere Rollen, wie zum Beispiel in Collateral, verkörpert hatte. 2012 gewann Regisseur Sam Mendes den Schauspieler für den psychopathischen Gegner Silva von James Bond in James Bond 007 – Skyfall. In No Country for Old Men musste der Spanier, der mit der Schauspielerin Penélope Cruz verheiratet ist, seinen spanischen Akzent ablegen, damit er nicht für einen der Mexikaner gehalten wird. (LM)
In Inglourious Basterds schreibt Quentin Tarantino die Geschichte des Zweiten Weltkriegs neu und lässt jüdische Soldaten und Résistance-Mitglieder gegen Hitler und Christoph Waltz kämpfen.
Im von Nazis besetzten Frankreich muss Shosanna Dreyfus (Mélanie Laurent) mit ansehen, wie ihre Familie durch den Nazi-Oberst Hans Landa (Christoph Waltz) brutal hingerichtet wird. Nur knapp kann sie entkommen und flieht nach Paris, wo sie sich als Kinobesitzerin eine neue Identität und Existenz aufbaut.
Zur gleichen Zeit formt Offizier Aldo Raine (Brad Pitt) eine Elitetruppe aus jüdischen Soldaten (u. A. Eli Roth), die gezielte Vergeltungsschläge gegen Nazis und Kollaborateure durchführen soll. Gemeinsam mit seinen acht Männern wird er in Frankreich abgesetzt, um dort unterzutauchen und in Guerilla-Einsätzen Nazis zu jagen und töten. Schon bald werden sie von den Deutschen als ‘Die Bastarde’ gefürchtet. Als der Plan reift, Adolf Hitler persönlich auszuschalten, nimmt Raines Einheit Kontakt zu der deutschen Schauspielerin und Undercover-Agentin des Widerstands, Bridget von Hammersmark (Diane Kruger), auf, die entscheidend für das Gelingen des Anschlags ist. Die gemeinsame Mission führt sie schließlich alle in das Pariser Kino von Shosanna, die allerdings seit langem ihre eigenen Rachepläne verfolgt.
Hintergrund & Infos zu Inglourious Basterds
Schon während der Dreharbeiten erregte Inglourious Basterds viel Aufmerksamkeit, da die Dreharbeiten in der Sächsischen Schweiz, in Görlitz, in Spandau und im Filmstudio Babelsberg stattfanden. Nur ein kleiner Teil der Dreharbeiten fand außerhalb Deutschlands, in Paris, statt. Inglourious Basterds wurde von der Kritik geteilt aufgenommen, was vor allem an seinem sehr freien Umgang mit realen historischen Ereignissen lag. Schließlich schreibt der Film die Geschichte des Dritten Reiches in eine jüdische Rachegeschichte um. Während manche Kritiker diesen Mut lobten, entrüsteten sich andere an der Leichtfertigkeit, mit dem sich der Film über historische Verbrechen hinwegsetzt. Den Erfolg des Filmes konnte dies nicht verhindern. Bereits nach seiner Premiere beim Filmfestival in Cannes gewann Christoph Waltz den Darstellerpreis. Bei den Oscarverleihungen des Folgejahres wurde Inglourious Basterds in insgesammt acht Kategorien nominiert – und wieder war es Christoph Waltz der die Trophäe als Bester Nebendarsteller in Empfang nehmen durfte. (ST)
Im zweiten Teil von Christopher Nolans Batman-Trilogie, The Dark Knight, versucht Heath Ledger als Joker Gotham City ins Chaos zu stürzen und Batmans Pläne zu vereiteln.
Handlung von The Dark Knight
Noch immer spielt Bruce Wayne (Christian Bale) tagsüber den verantwortungslosen Milliardär, während er nachts als Batman das Verbrechen in Gotham city bekämpft. Unterstützt von Lieutenant Jim Gordon (Gary Oldman) und Staatsanwalt Harvey Dent (Aaron Eckhart) setzt Batman sein Vorhaben fort, das organisierte Verbrechen in Gotham endgültig zu zerschlagen. Doch das schlagkräftige Dreiergespann sieht sich bald einem genialen, immer mächtiger werdenden Kriminellen gegenübergestellt, der als Joker (Heath Ledger) bekannt ist: Er stürzt Gotham ins Chaos und zwingt den Dunklen Ritter immer näher an die Grenze zwischen Gerechtigkeit und Rache. Dent, der inzwischen mit Bruce Waynes Jugendliebe Rachel (Maggie Gyllenhaal) liiert ist, rückt in das Fadenkreuz des Jokers…
Hintergrund & Infos zu The Dark Knight
In The Dark Knight, der Fortsetzung des Action-Hits Batman Begins spielt Christian Bale unter Christopher Nolans Regie wieder die Rolle des Batman/Bruce Wayne. Einschließlich Michael Caine standen für The Dark Knight wieder alle aus Batman Begins bekannten Schauspieler vor der Kamera – bis auf Katie Holmes. Die Ehefrau von Tom Cruise wurde für die Fortsetzung von Nolans Batman-Reihe durch Maggie Gyllenhaal ersetzt.
Die Dreharbeiten begannen im April 2007, der Film startete in Deutschland am 21. August. Schon Wochen vor Kinostart im Juli 2008 waren alle Premieren für den Film in den USA ausverkauft. The Dark Knight hatte das beste Startwochenende Hollywoods mit 66,4 Mio. Dollar, bisher war das Spider-Man 3 mit 59,8 Mio Dollar.
Für Heath Ledger war The Dark Knight der letzte Film, den er vor seinem Tod noch fertig stellte. Danach begann er noch mit den Dreharbeiten zu Das Kabinett des Doktor Parnassus, der jedoch ohne ihn fertig gestellt werden musste. Dafür übernahmen Colin Farrell, Johnny Depp und Jude Law die physisch transformierten Versionen von Heath Ledgers Rolle. Für seine Darstellung des Jokers erhielt Heath Ledger posthum über 30 Auszeichnungen, darunter auch einen Oscar. (ST)
Mit Snatch – Schweine und Diamanten gelang Guy Ritchie ein echter Kulthit. Drei Handlungsstränge verbinden einen Diamantenraub, Brad Pitt als boxenden Gypsie und jede Menge Tote miteinander.
Handlung von Snatch - Schweine und Diamanten
Ein paar kleine Gangster haben in Antwerpen einen Diamanten so groß wie ein Hühnerei gestohlen, der nun in London verscherbelt werden soll. Gleichzeitig findet dort ein nicht genehmigter Boxkampf statt, bei dem einer der Boxer frühzeitig auf die Bretter gehen soll, damit eine gezinkte Wette Gewinn abwirft. Schließlich erhalten drei Kleinkriminelle den Auftrag, ein Wettbüro zu überfallen.
Bevor diese drei Handlungsstränge aufeinander treffen können, richten irische Boxer, amerikanische Mafiosis, russiche Gangster und ein übler Profikiller ein endloses Chaos an, in dessen Verlauf nicht nur Vermögen ihre Besitzer wechseln, sondern auch einige Schweine eine ungewöhnliche Mahlzeit erhalten.
Hintergrund & Infos zu Snatch – Schweine und Diamanten
Ähnlich wie beim Vorgänger Bube Dame König GrAs lässt Regisseur Guy Ritchie zahlreiche unabhängige Handlungsstränge aufeinander prallen. Dies gibt ihm genug Raum, um zahlreiche exzentrische Charaktere einzuführen, von denen der irische Gypsy-Boxer Mickey O’Neil (Brad Pitt), der Meisterdieb Franky “Four-Fingers” (Benicio del Toro), Boxpromoter Turkish (Jason Statham) und Kopfgeldjäger “Bullet-Tooth” Tony (Vinnie Jones) nur die Erinnerungswürdigsten sind.
Snatch – Schweine und Diamanten wurde ein Erfolg bei Publikum und Kritikern und konnte sich schnell einen gewissen Kultstatus erarbeiten, auch wenn Kritiker wie Roger Ebert die starke Ähnlichkeit in Stil und Aufbau mit Ritchies erstem Film kritisierten. Davon profitierte Schauspieler Jason Statham, der nach Bube Dame König GrAs in Snatch seine zweite Spielfilmrolle überhaupt gab, und damit seine Karriere als Action-Star in die Wege leitete. Ähnliches gilt für den ehemaligen Fußballer Vinnie Jones, wenn auch in kleinerem Ausmaß. Dieser hätte seinen Auftritt jedoch fast vermasselt, da er wegen einer Kneipenschlägerei eines Tages nicht zum Drehtermin erscheinen konnte. (ST)
Johnny Depp ist in Fluch der Karibik auf der Suche nach einem sagenumwobenen Schatz, auf den es auch der verfluchte und berüchtigte Captain Barbossa abgesehen hat.
Handlung von Fluch der Karibik
Eine Freizeitparkattraktion als Inspiration für einen Film? Nichts scheint im Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu abwegig, um nicht doch realisiert zu werden. So geschehen bei Fluch der Karibik: Pirates of the Caribbean ist ursprünglich nämlich eine Themenfahrt im kalifornischen Disneyland.
Im Mittelpunkt von Fluch der Karibik steht Will Hunter (Orlando Bloom), der vor Jahren als Schiffbrüchiger auf offener See vom Gouverneur der Insel Port Royal und seiner Tochter Elizabeth Swann (Keira Knightley) gerettet wurde. Will ist im Besitz einer Münze, die aus einem verfluchten Piratenschatz stammt. Hinter dieser Münze sind nicht nur die zum ewigen Leben verdammten Piraten um Captain Barbossa (Geoffrey Rush) her, sondern auch der extravagant-trickreiche Jack Sparrow (Johnny Depp), ehemaliger Captain des Piratenschiffs Black Pearl. Als Elizabeth von Barbossas Schergen entführt wird, um durch ihr Blutopfer den Fluch der Karibik zu brechen, bilden Will und Jack Sparrow eine Zweckgemeinschaft, um Elizabeth und die Black Pearl zu befreien.
Hintergrund & Infos zu Fluch der Karibik
Regisseur Gore Verbinski brachte mit seiner gelungenen Mischung aus Abenteuer, Fantasy und der nötigen Portion Humor die Kritikerstimmen zum Verstummen, die Fluch der Karibik im Vorfeld als Flop gesehen haben wollten. So aber avancierte Fluch der Karibik zum Überraschungshit des Jahres 2003 mit einem weltweiten Einspielergebnis von gut 650 Millionen Dollar bei einem Budget von 140 Millionen Dollar.
Dieser Erfolg blieb nicht ohne Konsequenzen und es folgten Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2 und Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt. Ein vierter Teil der Fluch der Karibik-Serie kam mit Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten 2011 in die Kinos. Trotz ambitionierter Ausstattung vor exotischer Kulisse wäre mit Fluch der Karibik die Renaissance des klassischen Swashbuckler-Films nicht halb so erfolgreich ausgefallen, hätte eben dieser Johnny Depp mit seiner Inkarnation und Interpretation des Captain Jack Sparrow nicht eine einzigartige Type geschaffen. So aber nutzte er die ihm gewährte Freiheit, um seinen Piratenkapitän als einen Kajal-geschminkten Keith Richards der Sieben Weltmeere auszulegen, verfeinert mit torkelndem Gang und nuschelnder Sprechweise. (EM)
Wohin würdest du gehen, wenn dir die ganze Welt offen stände? Emile Hirsch weiß, wohin der Weg führt: Into the Wild.
Handlung von Into the Wild
Ein behütetes Elternhaus, finanzielle Sicherheit, eine außergewöhnliche Begabung und umwerfender Charme – eigentlich ist der Anfang 20-jährige Student Christopher (Emile Hirsch) so etwas wie ein Vorzeige-Amerikaner mit glänzenden Zukunftsperspektiven. Die sehen zumindest seine Eltern Walt (William Hurt) und Billie McCandless (Marcia Gay Harden). Doch dann plötzlich, von heute auf morgen, bricht er aus seiner privilegierten Existenz aus und lässt alles hinter sich. Sinnbildlich dafür ist das Verbrennen seines Ausweises.
Ohne einen Cent in der Tasche trampt Christopher quer durch die Staaten, Richtung Alaska, in die Wildnis. Unterwegs trifft er auf andere Aussteiger (u.a. Catherine Keener und Kristen Stewart), die wie er am Rande der Gesellschaft leben, und spürt die menschliche Nähe, die er bei seinen Eltern immer vermisste. In dem allein lebenden Ron Franz (Hal Holbrook) findet er einen großväterlichen Freund. Doch auch dieser kann Christopher nicht erden, noch halten: Nur vier Monate später findet das Abenteuer ein einsames Ende inmitten der Wildniss.
Hintergrund & Infos zu Into the Wild
Into the Wild basiert auf dem Buch gleichen Namens von Jon Krakauer, das die wahre Geschichte des Aussteigers Christopher McCandless erzählt. Sean Penn adaptierte das Buch für seine filmische Version von Into the Wild. Nach Indian Runner, Crossing Guard – Es geschah auf offener Straße und der Dürrenmatt-Verfilmung Das Versprechen war Into the Wild die vierte Regie-Arbeit des mehrfachen Oscar-Preisträgers (Mystic River, Milk).
Das Drama vor gewaltigen Naturkulissen feierte seine Premiere auf dem Telluride Festival und wurde für zwei Oscars nominiert. Eine Nominierung ging dabei an den damals 82-jährigen Hal Holbrook (Die Unbestechlichen,Die Entführung des Präsidenten), seine erste in seiner über 40-jährigen Karriere. (EM)
Joaquin Phoenix greift in dem Biopic Walk the Line als Country- und Folklegende Johnny Cash zu Mikro und Gitarre.
Handlung von Walk the Line
Walk the Line erzählt von der Lebens- und Erfolgsgeschichte des Johnny Cash (Joaquin Phoenix) und der Liebe zu seiner zweiten Frau June Carter Cash (Reese Witherspoon): Es war das Jahr 1955, als ein unscheinbarer Gitarrenspieler, der sich selbst J.R. Cash nannte, in das bald schon sehr berühmte Sun Studio in Memphis marschierte. Der Moment sollte die amerikanische Kultur nachhaltig beinflussen, denn mit seiner dunklen Stimme sang er intensive und aus dem Leben gegriffene Songs, wie man sie zuvor noch nicht gehört hatte. Es began die Karriere des Johnny Cash, mit der er den Weg bereitete für Rock, Country, Punk, Folk und Rap.
Hintergrund & Infos zu Walk the Line
Der Filmtitel ist angelehnt an Johnny Cashs Song I Walk the Line. Der Regisseur James Mangold schrieb mit Gill Dennis das Drehbuch anhand der Autobiografie The Man in Black von Johnny Cash und Cash: The Autobiography von Johnny Cash von Patrick Carr. Cashs Tochter aus erster Ehe, Kathy Cash, kritisierte in einem Interview die Darstellung ihrer Mutter Vivian Liberto Distin, die im Film nur eine Nebenrolle spielt und ihrer Meinung nach als ‘kleine Psychopathin’ dargestellt wird. Ihr Halbbruder John Carter Cash, der als Produzent an der Entstehung des Filmes beteiligt war, zeigte Verständnis für diese Kritik, betonte aber auch, dass der Film sich hauptsächlich mit der Beziehung zwischen June Carter und Johnny Cash befasst und die Rolle seiner ersten Frau daher gekürzt wurde.
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