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Joaquin Phoenix greift in dem Biopic Walk the Line als Country- und Folklegende Johnny Cash zu Mikro und Gitarre.
Handlung von Walk the Line
Walk the Line erzählt von der Lebens- und Erfolgsgeschichte des Johnny Cash (Joaquin Phoenix) und der Liebe zu seiner zweiten Frau June Carter Cash (Reese Witherspoon): Es war das Jahr 1955, als ein unscheinbarer Gitarrenspieler, der sich selbst J.R. Cash nannte, in das bald schon sehr berühmte Sun Studio in Memphis marschierte. Der Moment sollte die amerikanische Kultur nachhaltig beinflussen, denn mit seiner dunklen Stimme sang er intensive und aus dem Leben gegriffene Songs, wie man sie zuvor noch nicht gehört hatte. Es began die Karriere des Johnny Cash, mit der er den Weg bereitete für Rock, Country, Punk, Folk und Rap.
Hintergrund & Infos zu Walk the Line
Der Filmtitel ist angelehnt an Johnny Cashs Song I Walk the Line. Der Regisseur James Mangold schrieb mit Gill Dennis das Drehbuch anhand der Autobiografie The Man in Black von Johnny Cash und Cash: The Autobiography von Johnny Cash von Patrick Carr. Cashs Tochter aus erster Ehe, Kathy Cash, kritisierte in einem Interview die Darstellung ihrer Mutter Vivian Liberto Distin, die im Film nur eine Nebenrolle spielt und ihrer Meinung nach als ‘kleine Psychopathin’ dargestellt wird. Ihr Halbbruder John Carter Cash, der als Produzent an der Entstehung des Filmes beteiligt war, zeigte Verständnis für diese Kritik, betonte aber auch, dass der Film sich hauptsächlich mit der Beziehung zwischen June Carter und Johnny Cash befasst und die Rolle seiner ersten Frau daher gekürzt wurde.
In Spike Jonzes oscarprämiertem Film Her verliebt sich Briefautor Joaquin Phoenix in die weibliche Stimme seines Betriebssystems, ‘verkörpert’ von Scarlett Johansson.
Handlung von Her
Worin verliebt man sich bei seinem Gegenüber zuerst? In die Augen, das Gesicht, die Hände, die Stimme? Im Falle von Theodore Twombly (Joaquin Phoenix) ist es die Stimme. Ihm bleibt auch nichts anderes als die Stimme, denn Samantha (Scarlett Johansson) ist körperlos. Sie ist die Stimme von Theodores neuem Betriebssystem, das über eine künstliche Intelligenz verfügt – und anscheinend auch über Emotionen.
Bis vor Kurzem noch trudelte Theodore, professioneller Verfasser einfühlsamer Briefe für Kunden, denen die passenden Worte fehlen, recht haltlos durchs Leben, nachdem seine langjährige Beziehung mit Catherine (Rooney Mara) in die Brüche gegangen ist. Doch zu seiner Verwunderung entwickelt Theodore zur Computerstimme Samantha Gefühle, die schnell über eine bloße Schwärmerei hinausgehen. Von seiner Umwelt kritisch beäugt, muss sich Theodore die Frage gefallen lassen: Ist solch eine Liebe möglich?
Hintergrund & Infos zu Her
Im schlichten Gewand eines Possessivpronomens kommt Spike Jonzes Her daher. Doch dieser knappe Titel sollte nicht darüber hinwegtäuschen, wie viel Hingabe der Regisseur der skurrilen Komödien Being John Malkovich und Adaption in das Projekt Her gelegt hat. Und so vergingen vier Jahre seit Wo die wilden Kerle wohnen, einer Adaption des Kinderbuchklassikers von Maurice Sendak, bis Spike Jonze wieder auf dem Gebiet des Spielfilms in Erscheinung trat. Wie dort verfasste Jonze auch zu Her das Drehbuch. Für sein Skript zu Her wurde der 1969 geborene Filmemacher Spike Jonze 2014 in der Kategorie Bestes Originaldrehbuch mit einer Oscar-Auszeichnung belohnt.
Nach I’m Still Here und The Master erhält Joaquin Phoenix in Her einmal mehr Gelegenheit zu einer gefühlsintensiven Performance, die ihm bereits mehrere Oscar-Nominierungen einbrachte, so neben The Master auch für Walk the Line und Gladiator.
Neben Scarlett Johansson (Vicky Cristina Barcelona) und Rooney Mara (Side Effects) sind auch Amy Adams (American Hustle) und Olivia Wilde (Der unglaubliche Burt Wonderstone) in Her zu sehen.
Zunächst engagierte Spike Jonze Samantha Morton (Cosmopolis, Minority Report) als Stimme für Samantha. Der Film war bereits abgedreht, alles war schon eingesprochen, doch beim Schnitt stellte Spike Jonze fest, dass sein Film mit dieser Stimme seiner Meinung nach nicht funktionierte. Er suchte nach etwas Besonderem und so stieß schließlich Scarlett Johansson zu Her. (EM)
Mit Forrest Gump ließ Regisseur Robert Zemeckis augenzwinkernd wie berührend den gutherzigen Simpel Forrest Gump Zeitgeschichte miterleben. Tom Hanks gewann für seine Darstellung den Oscar.
‘Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen. Man weiß nie, was man bekommt.’ Diese Weisheit kann dem Leben von Forrest Gump nur ansatzweise gerecht werden. Auf den Bus wartend berichtet Forrest Gump (Tom Hanks) von seinem bewegten Leben als zunächst körperlich und, mit einem IQ von 75, geistig benachteiligter, von seinen Mitschülern gehänselter, Junge, der nicht nur den berühmten Hüftschwung von Elvis Presley erfindet, sondern auch ein berühmter Footballspieler, Ping Pong-Champion, Langstreckenläufer und gefeierter Kriegsheld wird.
Neben seinen Begegnungen mit historischen Größen wie John F. Kennedy, John Lennon und Richard Nixon, deckt Forrest Gump unbedarft die Watergate-Affäre auf, zieht das Bubba Gump Shrimp-Imperium auf und wird mit der Investition in Apple-Aktien zum Millionär. Durch all seine Erlebnisse zieht sich die Liebe zu seiner besten Freundin Jenny (Robin Wright), die immer zu ihm gehalten hat, wie ein roter Faden. Dies ist der Tag, an dem Forrest Gump sie endlich wiedersehen wird.Hintergrund & Infos zu Forrest Gump
John Travolta, Bill Murray und Chevy Chase lehnten allesamt ab, die Rolle des Forrest Gump zu spielen, genauso wie Ice Cube und Dave Chappelle die Rolle des Benjamin Buford ‘Bubba’ Blue. Chappelle war dabei der Meinung, der Film habe nicht das Potential für einen Erfolg. Alle Schauspieler dürften sich im Nachhinein gewaltig geärgert haben, denn Forrest Gump war 1994 der (kommerziell) erfolgreichste Film des Jahres. Weltweit spielte Forrest Gump mit einem Budget von 55 Mio. US-Dollar knapp 700 Mio. Dollar ein und wurde geradezu mit Preisen überschüttet. So gewann Forrest Gump insgesamt sechs Oscars und drei Golden Globes. Forrest Gump wurde mit dem Oscar als Bester Film ausgezeichnet, sowie Tom Hanks als Bester Hauptdarsteller und Robert Zemeckis für die Beste Regie. Der Film Forrest Gump basiert auf dem gleichnamigen Roman von Winston Groom aus dem Jahr 1986, welcher allerdings erst nach Erscheinen des Films ein Bestseller wurde. 1995 veröffentlichte Groom das Sequel Gump & Co., dass das Leben des Titelhelden in den 1980er und 90er Jahren fortführt. Unter anderem kommt es dabei zur einer Begegnung mit Schauspieler Tom Hanks. (ST)
In Tim Burtons Big Fish will ein Sohn mehr über das Leben seines im Sterben liegenden Vaters herausfinden und versucht, sich aus den vielen Geschichten, die er über diesen hört, ein eigenes Bild zu machen.
Handlung von Big Fish – Der Zauber, der ein Leben zur Legende macht
Wer viel herumkommt, erlebt viel. Davon kann der ehemalige Handelsreisende Edward Bloom (Albert Finney) unzählige Geschichten erzählen. Zu viele Geschichten sind es für den Geschmack seines Sohnes Will (Billy Crudup). Er hält die Erzählungen für Räuberpistolen, die sein Vater zum Besten gibt. Die Entfremdung des Sohnes und die Berufswahl des Journalisten, der seine Artikel nur auf harten Fakten basiert, waren daher nur logische Konsequenz. Die Fabulierlust des Vaters wird angesichts seiner eigenen anstehenden Familiengründung mit der Französin Josephine (Marion Cotillard) heftig hinterfragt.
Doch nun liegt Edward auf dem Sterbebett und möchte mit seinem Sohn ins Reine kommen. So erzählt er Will, wie ihm als Kind durch eine Hexe (Helena Bonham Carter) der Tod vorhergesagt wurde, er als Jüngling (Ewan McGregor) den missverstandenen Riesen Karl (Matthew McGrory) kennenlernt und in der Stadt Spectre auf den Poeten Norther Winslow (Steve Buscemi) trifft. Stets zieht es Edward in die Ferne, ist er aus auf neue Abenteuer. Eine Zeit lang hält es ihn im Wanderzirkus Calloway Circus, wo er die Bekanntschaft mit dem Zirkusdirektor und Teilzeit-Werwolf Amos Calloway (Danny DeVito) macht. Von ihm erfährt er wertvolle Hinweise auf die mysteriöse Sandra Templeton (Alison Lohman), die auf schicksalhafte Weise mit Edward verbunden ist und einst (in Gestalt von Jessica Lange) zu seiner Frau werden wird. Weitere Abenteuer, u. a. im Koreakrieg, folgen und machen ihn schließlich zu dem Menschen, der er nun ist.
Will ist dennoch nicht vollends überzeugt, als Edward schließlich seinen Leiden erliegt. Doch als er der Beerdigung seines Vaters beiwohnt, macht Will eine Erfahrung, die seine Augen öffnet und das Leben seines Vaters in ein neues Licht stellt.
Hintergrund & Infos zu Big Fish – Der Zauber, der ein Leben zur Legende macht
Vorlage für Big Fish – Der Zauber, der ein Leben zur Legende macht ist der Roman Big Fish: A Novel of Mythic Proportions von Daniel Wallace, auf den Drehbuchautor John August in Form des Manuskripts bereits Monate vor seiner offiziellen Veröffentlichung aufmerksam wurde und ihn dem Studio Columbia Pictures anpries. Zunächst war Steven Spielberg im Gespräch für die Verfilmung, der für die Rolle des alten wie (dank Einsatz von CGI) jungen Edward Bloom Jack Nicholson im Blick hatte. Doch weder der eine (Catch Me If You Can kam dazwischen) noch der andere (Nicholson wurde durch die Doppel-Lösung Albert Finney und Ewan McGregor ersetzt) fanden Einsatz in Big Fish, sondern Tim Burton (Beetlejuice, Batman).
Big Fish ist einer der wenigen Burton-Filme, in denen Johnny Depp nicht zum Einsatz kommt (wie z.B. seit Edward mit den Scherenhänden noch in Ed Wood, Sleepy Hollow oder Alice im Wunderland). Dafür sind mit Helena Bonham Carter (The King’s Speech – Die Rede des Königs) und Komponist Danny Elfman andere übliche Kollaborateure dabei. Letzterer wurde für seine Musik in Big Fish für einen Oscar nominiert.
In Big Fish ist Oscar-Preisträgerin Marion Cotillard (La Vie en rose) in ihrer ersten internationalen Rolle zu sehen. (EM)
In Michel Gondrys Vergiss mein nicht! will Jim Carrey nicht nur seinen Liebeskummer, sondern gleich alle Erinnerungen an Kate Winslet aus seinem Gedächtnis löschen.
Handlung von Vergiss mein nicht!
Joel (Jim Carrey) leidet unter Liebeskummer, nachdem ihn seine große Liebe Clementine (Kate Winslet) verlassen hat. Clementine scheint es ganz anders zu gehen, denn sie scheint ihn bereits völlig vergessen zu haben. Joel erfährt, dass sich Clementine einem neuartigen Eingriff unterzogen hat, der Joel aus ihrem Gedächtnis löschte. Bei Joel wird der Schmerz so stark, dass er sich schließlich ebenfalls entscheidet, die Erinnerungen an Clementine löschen zu lassen, um endlich über die Trennung hinwegzukommen.
Doch der Eingriff hat einen Haken: Um die Erinnerungen zu löschen, muss er sie schritt für Schritt rückwärts erneut durchleben, während er in seiner Wohnung von den beiden Technikern Stan (Mark Ruffalo) und Patrick (Elijah Wood) überwacht wird. Doch mitten in der Behandlung beginnt sein Bewusstsein zu rebellieren, da die Erinnerungen an die schöne Zeit mit Clementine mehr wert sind, als der Schmerz der Trennung. Doch nichts scheint die Prozedur aufhalten zu können.
Hintergrund & Infos zu Vergiss mein nicht!
Mit Vergiss mein nicht! gelang dem französischen Regisseur Michel Gondry (Science of Sleep – Anleitung zum Träumen) der seltene Geniestreich, aus einem Indie-Film einen Kassenschlager werden zu lassen. Mit seinen 20 Millionen Dollar Budget spielte die zum Kultfilm avancierte Sci Fi-Romanze weltweit 70 Millionen Dollar ein – und zwar noch vor der DVD-Auswertung. Der Film wurde auch ein wichtiger Karrierepunkt für den Hauptdarsteller: Der bislang nur aus Komödien bekannte Jim Carrey (Dumm und Dümmer, Der Dummschwätzer) konnte hier sein Schauspieltalent für ernste Rollen unter Beweis stellen.
Auch Drehbuchautor Charlie Kaufman (Synecdoche, New York) konnte hier nach Being John Malkovich wieder unter Beweis stellen, dass er zu den originellsten Drehbuchautoren Hollywoods gehört.
Der englische Titel stammt aus dem Gedicht ‘Eloisa to Abelard’ von Alexander Pope:
How happy is the blameless vestal’s lot!
The world forgetting, by the world forgot.
Eternal sunshine of the spotless mind!
(ST)
Tim Burtons Edward mit den Scherenhänden erzählt das Märchen des künstlich hergestellten Menschen Edward, der anstatt zwei Händen Scheren besitzt.
Ein Erfinder (Vincent Price) hat den großen Traum, einen künstlichen Menschen zu erschaffen. Doch bevor er Edward (Johnny Depp) vollenden kann, stirbt er an einem Herzinfarkt. Von da an lebt Edward alleine in dessen Schloss weiter und hat dort Scheren wo eigentlich seine Hände sein sollten. Eines Tages macht sein Leben eine Wendung, als die Avon-Vertreterin Peg (Dianne Wiest) das Schloss betritt. Peg nimmt den Jungen mit den Scherenhänden bei sich auf. Schnell macht er sich bei der Nachbarschaft beliebt, indem er ihre Büsche in den unterschiedlichsten Formen trimmt und später sogar die Haare der Frauen des Vorortes (u.a. Kathy Baker, Conchata Ferrell) frisiert. Als er sich allerdings in Pegs Tochter Kim (Winona Ryder) verliebt und deren Freund (Anthony Michael Hall) Edward für seine Zwecke missbraucht, droht diese anfängliche Begeisterung langsam zu schwinden.
Hintergrund & Infos zu Edward mit den Scherenhänden
Das Märchen Edward mit den Scherenhänden (OT: Edward Scissorhands) ist die erste Zusammenarbeit von Tim Burton und seinem guten Freund Johnny Depp, nach der gemeinsame Filme wie Ed Wood, Sleepy Hollow, Tim Burton’s Corpse Bride – Hochzeit mit einer Leiche, Alice im Wunderland und Dark Shadows folgten.
Ursprünglich haben sich auch Tom Cruise, William Hurt, Robert Downey Jr. und sogar Michael Jackson für die Titelrolle beworben. Tom Hanks bekam ein Angebot, sagte aber ab, da er zu dieser Zeit Fegefeuer der Eitelkeiten drehte. Am Ende entschied sich Tim Burton für Johnny Depp, obwohl er dessen Performance in 21 Jump Street vorher nicht kannte. Auch die Rolle der Kim war sehr begehrt. Drew Barrymore sprach ihr Interesse aus, doch nach ihrer gemeinsamen Arbeit an Beetlejuice sagte Burton Winona Ryder zu. Den Part von Kims Freund Jim wollte zunächst Crispin Glover, letztendlich übernahm ihn dann Anthony Michael Hall (Breakfast Club – Der Frühstücksclub). (LM)
In der Kult-Komödie Und täglich grüßt das Murmeltier reist der mürrische Moderator Bill Murray in ein langweiliges Provinzkaff und wird dort in einer Zeitschleife gefangen.
Handlung von Und täglich grüßt das Murmeltier
Es ist der 2. Februar, Murmeltiertag: Für eine Reportage über das alljährliche Wettervorhersage-Ritual verschlägt es den sarkastischen, verbitterten, stets miesgelaunten und unfreundlichen Wettermann Phil Connors (Bill Murray), seine Produzentin Rita (Andie MacDowell) und den Kameramann Larry (Chris Elliott) in das kleine Provinznest Punxsutawney. Ein ganz normaler Tag. Phil berichtet vom Murmeltier, das alljährlich aus seinem Bau gelockt wird, um das Wetter der kommenden Zeit vorherzusagen. Nebenbei flirtet er ein wenig mit Rita und gibt sich gewohnt sarkastisch-zynisch.
Als Phil jedoch am darauffolgenden Tag aufwacht, ist dummerweise wieder der 2. Februar und außer ihm scheint niemand diese Wiederholung zu bemerken. Bald muss Phil erkennen, dass er in einer Zeitschleife gefangen ist und egal was er macht, er wacht immer wieder am Morgen des Murmeltiertages auf. Nach und nach gewinnt er Ritas Herz. Doch wird er sie auch über den 2. Februar hinaus für sich behalten können?
Sofia Coppola lässt in Lost in Translation die einsamen Bill Murray und Scarlett Johansson in Tokio aufeinander treffen und begeisterte mit diesem melancholischen Seufzer von einem Film Millionen von Kinozuschauern.
Bob Harris (Bill Murray) ist ein Filmstar im mittleren Alter und gerade in Tokio, um einen Werbespot für eine japanische Whiskeymarke zu drehen. Dabei steckt er bis zum Hals in der Midlife-Crisis. In einem Hotel trifft er auf die junge Charlotte (Scarlett Johansson), die unglücklich verheiratet ebenfalls in einer Lebenskrise steckt. Zwischen den beiden entspinnt sich eine zarte Liebesgeschichte.
Hintergrund & Infos zu Lost in Translation
Der in nur 27 Tagen gefilmte Lost in Translation stellt für Regisseurin Sofia Coppola ein ganz persönliches Projekt dar. So soll die Rolle des Ehemannes von Charlotte an Coppolas Ex-Mann, den Regisseur Spike Jonze, angelehnt sein. Auch die Inspiration für die Handlung des Films stammt aus Coppolas engstem Familienkreis: Der Vater der auf wehmutsvolle Dramen spezialisierten Regisseurin, Regielegende Francis Ford Coppola, drehte einst einen Whiskeywerbespot für die Marke Santori in Tokio. Eben diese Marke wird in Lost in Translation von Bill Murray beworben. Diesem schrieb Coppola die Rolle des Bob Harris auf den Leib. Hätte Murray abgelehnt, wäre aus dem Projekt wohl nichts geworden, so zumindest die Regisseurin in einem Interview. Der leicht exzentrische Star erschien allerdings erst am ersten Drehtag auf dem Set und sorgte so für Unsicherheit, ob er überhaupt auftauchen würde. Gerade für Bill Murray sollte sich Lost in Translation aber als eine weise Karriereentscheidung herausstellen: Er gewann für seine traurig-komische Darstellung diverse Preise, darunter den Golden Globe für den besten Hauptdarsteller und wurde für den Oscar nominiert. Letztere Auszeichnung durfte Sofia Coppola für ihren bittersüßen Liebesfilm mit nach Hause nehmen. Sie gewann in der Kategorie „Bestes Originaldrehbuch“. In ihrer Dankesrede bezeichnete sie Bill Murray liebevoll als „ihre Muse“. (KJ)
In Batmans Rückkehr schlüpft Michael Keaton erneut in das Fledermauskostüm und versucht Gotham vor Kriminalität und Chaos zu beschützten.
Batman (Michael Keaton) sieht sich in seinem zweiten Kinoabenteuer Batmans Rückkehr gleich drei Widersachern gegenüber: Max Shrek (Christopher Walken) will Gotham City schröpfen, um seine Gier nach Macht zu befriedigen. Als seine Sekretärin Selina Kyle (Michelle Pfeiffer) seinen dunklen Machenschaften auf die Spur kommt, stößt er sie eiskalt in den Tod.
Aber die verstörte Selina kommt wieder, mit einem großen Miau! Der Pinguin (Danny DeVito), der mit der Unterstützung von Max Shrek sein monströses Wesen vor den Bewohnern Gothams verbirgt, um als Bürgermeister Oswald Cobblepot gewählt zu werden, komplettiert die Riege der Schurken, denen Batman das Handwerk legen will. Dabei kommt ihm jedoch sein Doppelleben in die Quere. Bruce Wayne verliebt sich in Selina Kyle - können Batman und Catwoman jemals aufhören, sich zu bekämpfen?
Hintergrund & Infos zu Batmans Rückkehr
Bei Batmans Rückkehr ließ das Studio Tim Burton freie Hand. So tragen die Kulissen Gotham Citys und die Figuren die unverkennbare Handschrift des Kultregisseurs, was dem Film eine ganz besondere Atmosphäre verleiht. Michael Keaton schlüpft zum zweiten Mal in das Fledermauskostüm und haucht damit, nach Beetlejuice und Batman, bereits zum dritten Mal unter der Regie von Burton einer Kultfigur Leben ein. (ST)
‘Ich seh’ dir in die Augen, Kleines!’ (Here’s looking at you, kid.), sagt Humphrey Bogart zu Ingrid Bergman in Casablanca, dem wohl klassischsten aller Klassiker.
Handlung von Casablanca
Ricks Café Americain in Casablanca ist im Zweiten Weltkrieg der Treffpunkt vieler Menschen aus Europa, die nach Amerika fliehen wollen. Rick Blaine (Humphrey Bogart), der Besitzer des Cafés, trifft hier Ilsa Lund (Ingrid Bergman) wieder, mit der er eine Affäre in Paris hatte. Aber ein Wiederaufleben der alten Gefühle ist zum Scheitern verurteilt.
Der berühmte Widerstandskämpfer Victor Laszlo (Paul Henreid) kommt mit der hübschen Ilsa nach Casblanca. Seinetwegen ist auch Major Strasser (Conrad Veidt) nach Casablanca gekommen: Er will verhindern, dass der bereits mehrfach entwischte tschechoslowakische Anführer der Widerstandsbewegung nach Amerika abreist. Capitaine Renault (Claude Rains), der aufgrund der Kollaboration des französischen Vichy-Régimes mit dem Dritten Reich Major Strasser gegenüber verpflichtet ist, soll ihm dabei helfen. Als Machtdemonstration lässt Cap. Renault am ersten Abend mit Major Strasser den Mörder zweier Deutscher in Ricks Café verhaften. Es soll Ugarte (Peter Lorre) gewesen sein, ein Kleingauner, der auf dem Schwarzmarkt die Transitvisa der beiden Deutschen verhökern wollte. Die Transitvisa befinden sich allerdings nicht in seinen Händen; Ugarte hatte sie zuvor Rick anvertraut.
Hintergrund & Infos zu Casablanca
In Casablanca hat sich Humphrey Bogart die Hauptrolle regelrecht ergaunert. Ursprünglich war vorgesehen, dass der Film die Liebesgeschichte von Ilsa Lund Laszlo mit ihrem Ehemann Viktor Laszlo (Paul Henreid) in den Vordergrund rücken sollte. Bogarts Rolle des Richard Blaine sollte nur eine Nebenrolle sein und von George Raft gespielt werden. Letztlich übernahm Bogard den Part, jedoch sehr zu seinem Missfallen, da das Projekt sehr chaotisch zustande kam und das Drehbuch während des Drehs mehrfach überarbeitet wurde. Gegenüber Orson Welles klagt er während der Dreharbeiten “Ich bin im schlechtesten Film, in dem ich je mitgespielt habe.” Da ahnte er noch nicht, dass er den eigentlich Star Henreid aus seiner Hauptrolle verdrängen sollte. Stattdessen wurden er und Ingrid Bergmann das Kinotraumpaar des Jahrhunderts und er erhielt für seine Rolle seine erste Oscar-Nominierung.
Das Drehbuch zu dem Melodram basiert auf einem Theaterstück des Lehrerehepaars Murray Burnett und Joan Alison. Der Mitarbeiter, der bei Warner Bros. für die Prüfung der potentiellen Drehbücher zuständig war, bezeichnete die Vorlage als anspruchsvollen Kitsch und prophezeite einen großen Erfolg. Er sollte Recht behalten. Casablanca wurde als bester Film, für die beste Regie und das beste adaptierte Drehbuch mit einem Oscar ausgezeichnet.
Erst 1952 kam Casablanca in die deutschen Kinos – doch was da gezeigt wurde, hatte kaum noch etwas mit dem amerikanischen Original zu tun. Die Fassung, die in der BRD ausgestrahlt wurde, war um 24 Minuten kürzer als Original. Alles, was auf den Zweiten Weltkrieg und den Nationalsozialismus hinwies, wurde vom Verleih herausgeschnitten. Das deutsche Publikum schien dem Verleih damals wohl noch nicht bereit für einen Propagandafilm der anderen Seite. Erst 1975 kam eine Neusynchronisation ins BRD-Fernsehen. (ST)
In Chungking Express erzählt Kar Wai Wong zwei Geschichten über Liebe und Einsamkeit in der Millionen-Metropole Hongkong.
Handlung von Chungking Express
Der Polizist Nr. 223 (Takeshi Kaneshiro) wird zu Beginn von Chungking Express von seiner Freundin verlassen und beschließt, einen Monat auf sie zu warten. Bis dahin isst er täglich eine Dose Ananas, deren Verfallsdatum dem Monatsende und damit dem endgültigen Ende seiner Beziehung entspricht. Als der Monat schließlich vorbei ist, begegnet er einer namenlosen Fremden mit blonder Perücke (Brigitte Lin), die ihn gleich in ihren Bann zieht. Er hofft auf eine neue Romanze, weiß aber nicht, dass die Frau in die Hongkonger Unterwelt involviert ist.
Auch in der zweiten Geschichte von Chungking Express wurde ein Polizist (Nr. 663, Tony Leung Chiu Wai) gerade von seiner Freundin verlassen. In einem Schnellimbiss trifft er die dort arbeitende Faye (Faye Wong), die für ihn schwärmt. Durch Zufall kommt sie in den Besitz seines Wohnungsschlüssels und beginnt heimlich damit, die Wohnung umzudekorieren und dadurch zu einem Teil seines Lebens zu werden.
Hintergrund & Infos zu Chungking Express
Kar Wai Wong drehte Chungking Express während einer Unterbrechung der Post-Produktion des Wuxia-Films Ashes of Time. Dabei schrieb er noch einen dritten Handlungsstrang, aus dem er mit Fallen Angels letztlich einen eigenen Film entwickelte. Damit veröffentlichte der Hongkonger Regisseur innerhalb von zwei Jahren gleich drei Filme.
International größere Bekanntheit erlangte Chungking Express durch den Einsatz von Quentin Tarantino, der als Fan von Kar Wai Wong eigens eine Produktionsfirma gründete, um den Film in den USA vertreiben zu können.
Eine prominente Rolle im Film nimmt der bekannte 60er-Hit “California Dreamin’ ” von The Mamas & the Papas ein, den Faye unaufhörlich anhört. (LO)
Im oscarprämierten Stummfilm The Artist spielt Jean Dujardin einen Stummfilm-Star, dessen Ruhm angesichts des Tonfilms und Nachwuchstar Bérénice Bejo zu verblassen beginnt.
George Valentin (Jean Dujardin) ist The Artist im Stummfilm-Hollywood der 1920er Jahre. Das Publikum liebt ihn und er liebt den Ruhm und die Frauen. Mit seiner Schützenhilfe schafft es sogar die junge Statistin Peppy Miller (Bérénice Bejo) zu einem aufsteigenden Stern zu werden, der allerdings noch immer von Valentin überstrahlt wird. Doch als sich die Filmtechnik weiterentwickelt, wendet sich das Blatt. Valentins Tage sind gezählt und Peppy kann endlich aus seinem Schatten treten…
Hintergrund & Infos zu The Artist
The Artist ist im wahrsten Sinne des Wortes ein klassisches Hollywood-Melodram. Nicht nur spielt die Handlung in den Goldenen (schwarz-weißen) Tagen von Hollywood, sondern der ganze Film bedient sich in Sachen Story, Stil und Optik beim Kino der 20er Jahre. Selbst auf den Ton hat Regisseur Michel Hazanavicius bei The Artist verzichtet und den Film als waschechten Stummfilm inszeniert.
Doch die 20er Jahre sind nicht das einzige Jahrzehnt, dem Regisseur Michel Hazanavicius und sein Artist Jean Dujardin bereits ein filmisches Denkmal gesetzt haben. In den Filmen OSS 117 – Der Spion, der sich liebte und OSS 117 – Er selbst ist sich genug! wurden bereits mit der gleichen Detailverliebtheit wie bei The Artist die Agentenfilme der 60er Jahre wie OSS 117 – Pulverfass Bahia aber natürlich auch Sean Connery in seiner Paraderolle als James Bond 007 jagt Dr. No auf den Arm genommen.
Hauptdarsteller Jean Dujardin wurde 2007 in seiner Rolle als sympathisches Werbe-Ekel Octave Parango in der Verfilmung von Frédéric Beigbeders Skandal-Roman 39,90 einem größeren Publikum bekannt. Für seine Leistung in The Artist konnte er 2011 in Cannes den Preis als Bester Darsteller mit nach Hause nehmen. Auch Uggy, der Terrier, der für den Großteil der Hunde-Szenen in The Artist vor der Kamera stand, wurde bei diesem Festival ausgezeichnet: Mit dem Palm Dog Award, den die Kritiker bei Cannes für die Beste Hunde-Performance vergeben.
Bei den Oscars 2012 war The Artist der große Gewinner und so wurde die Preisverleihung der große Schaulauf der Franzosen. In zehn Kategorien nominiert gewann The Artist gleich fünfmal: Bester Film, Beste Regie (Michel Hazanavicius), Bester Hauptdarsteller (Jean Dujardin), Beste Kostüm-Design und Beste Filmmusik (Ludovic Bource). (AK)
Marc Webbs (500) Days of Summer ist keine Liebesgeschichte, so warnt der Film zumindest selbst. Doch was sich zwischen Joseph Gordon-Levitt und Zooey Deschanel anbahnt, sieht verdächtig danach aus.
Handlung von (500) Days of Summer
Junge trifft Mädchen. Junge verliebt sich. Mädchen nicht. Das ist die Geschichte, die (500) Days of Summer erzählt. Aber natürlich ist in dieser Tragikomödie von Marc Webb dann doch alles komplizierter als gedacht. Als Tom Hanson (Joseph Gordon-Levitt) zum ersten Mal auf Summer Finn (Zooey Deschanel) trifft, weiß er, sie ist es! Wunderschön, charmant und witzig – sie ist die perfekte Frau. Es gibt nur ein kleines Problem: Summer glaubt nicht an die Liebe. Sie findet, dass Beziehungen zu kompliziert sind. Warum sollte man nicht also einfach nur Spaß haben? Aber Tom ist verliebt und durchlebt 500 Tage lang die euphorischen Kicks und die quälenden Tiefpunkte der Liebe.
Hintergrund & Infos zu (500) Days of Summer
Marc Webb, der sich zuvor unter anderem als Regisseur von Musikvideos einen Namen machte (unter anderem für 3 Doors Down, Green Day oder No Doubt) und später Spider-Boy Andrew Garfield in The Amazing Spider-Man und The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro durch die Häuserschluchten schwingen ließ, lieferte mit (500) Days of Summer sein Spielfilmregiedebüt ab.
Bei den Golden Globes 2010 war (500) Days of Summer in der Kategorie Bester Film – Komödie oder Musical nominiert und Joseph Gordon-Levitt stand als Bester Hauptdarsteller ebenfalls auf der Liste der Nominierten.
Der Stadtneutoriker ist eine oscarprämierte romantische Komödie von Woody Allen, die eine komplizierte Beziehung thematisiert.
Handlung von Der Stadtneurotiker
Alvy Singer (Woody Allen) wird geplagt von der Frage nach dem Warum: Warum sind wir auf der Welt? Warum können Menschen in der Schlange vorm Kino nicht die Klappe halten? Und warum ging die Beziehung zu Annie Hall in die Brüche?
Alvy trifft Annie (Diane Keaton) bei einem Tennis-Doppel, zu dem ihn ein Freund einlädt. Alvy ist sofort begeistert von ihr und nach etwas holprigen Smalltalk lädt sie ihn zu sich nach Hause ein. Die beiden beginnen eine Beziehung und scheinen sich ungewöhnlich gut zu verstehen, doch Alvys neurotische Art und Annies Drang nach einem freien, selbstbestimmten Leben führen schon bald zu unüberbrückbaren Differenzen in ihrer Beziehung.
Hintergrund & Infos zu Der Stadtneurotiker
Woody Allens Komödie Der Stadtneurotiker (OT: Annie Hall) wurde für fünf Oscars nominiert, von denen er vier gewann. Mit 93 Minuten ist der Film der zweit kürzeste Film, der jemals einen Oscar in der Kategorie Bester Film gewann (Der kürzeste Film war Marty mit 86 Minuten). Obwohl Der Stadtneurotiker hoch prämiert und von Kritikern gefeiert wurde, war Allen selbst unzufrieden mit dem Film, da ihm die Geschichte zu sehr auf die Liebesbeziehung fokussiert wurde.
Diane Keaton und Woody Allen, die genau zehn Jahre Altersunterschied haben, verstanden sich am Set so gut, dass es ihnen schwer fiel, bei den Dreharbeiten ernst zu bleiben. Diane, die mit richtigen Nachnamen Hall heißt, ist bei ihren Bekannten auch unter den Spitznamen Annie bekannt. Ihre Outfits als Annie Hall, die sie größtenteils selbst beisteuerte, wurden nach dem Film zum Fashiontrend.
Die beiden Schauspieler Jeff Goldblum (Jurassic Park) und Sigourney Weaver (Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt) hatten in Der Stadtneutoriker eine ihrer ersten Rollen, bevor ihnen der Durchbruch gelang.
Viele von den ursprünglichen Ideen Allens wurden wieder verworfen. So war zunächst geplant eine Mordsequenz in den Film einzubauen. Auch der Titel wurde mehrere Male geändert, es waren Anhedonia, It Had to Be Jew, A Rollercoaster Named Desire und Me and My Goy im Gespräch. (MJ)
In Jeunets Filmmärchen Die fabelhafte Welt der Amélie spielt Audrey Toutou die unschuldige, naive Pariserin Amélie, die mit ihrem Sinn für Gerechtigkeit Leute um sie herum glücklich macht.
Die fabelhafte Welt der Amélie erzählt in bunten Bildern von schrulligen Menschen und deren Hobbies. Der Film genießt Kultstatus und gehört zu den erfolgreichsten französischen Produktionen. Audrey Tautou glänzt in der Rolle ihre Lebens: Sie spielt die naive Kellnerin Amélie, die mit Vorliebe andere Menschen miteinander verkuppelt. Nur mit der eigenen Liebe mag es nicht so richtig klappen. Bis Nino (Mathieu Kassovitz), der verschrobene Sammler weggeworfener Automatenporträts, in ihr Leben tritt…
Hintergrund & Infos zu Die fabelhafte Welt der Amelie
Das Publikum und auch die Kritik zeigte sich einhellig verzaubert von Jeunets modernem Filmmärchen Die fabelhafte Welt der Amelie (OT: Le fabuleux destin d’Amélie Poulain). Hervorgehoben wurden insbesondere der schier unerschöpfliche Erfindungsreichtum des Regisseurs, welcher zusammen mit Guillaume Laurant auch das Drehbuch geschrieben hatte. In Deutschland wurden insbesondere “die Detailverliebtheit, die poetische Erzählweise und die großartigen, teilweise surreal bunten, Bilder, die oft rasant wie in einem Videoclip zusammengeschnitten sind” gelobt. Der Spiegel sprach vom “Pariser Kinowunder“ und konstatierte: “Im Fall von Amélie dauert das Kino-Glück genau 120 Minuten.” Der Stern titelte: “Amélie, mon amour” und der Filmspiegel vermerkte entzückt: “Kino in seiner idealsten Form.” Der bekannte Filmpublizist Georg Seeßlen bekannte: “Das also ist der Nachtisch des modernen französischen Kinos. Eine sehr fette, sehr süße, sehr bunte Torte. Trotzdem: Mir bitte ein großes Stück davon.” Und auch der Tagesspiegel jubelte: “Alle lieben Amélie.” Immer wieder sprachen Rezensenten davon, dass “Die fabelhafte Welt der Amélie” sie verzaubert habe, der Zuschauer der Magie der Bilder einfach erliegen müsse, Amélie ein Zauberwerk sei oder bezogen sich auf den Regisseur als großen Zauberer unserer Zeit. Audrey Tautou, bis dahin ein nahezu unbekanntes Filmgesicht, wurde in ihrer Rolle der Amélie schlagartig bekannt, teils auch mit ihrer Rolle über-identifiziert. Kritiker betonten stets ihre Ausstrahlung: die großen Augen und “ihr gewisses Etwas“. Auffällig oft wurde sie mit ihrer Namensvetterin Audrey Hepburn verglichen, aber auch als die neue Juliette Binoche ausgerufen. In Frankreich monierten Kritiker die unrealistische Darstellung von Paris als Postkartenidyll. Das Feuilleton führte eine Debatte darüber, inwieweit die unzutreffende Filmrealität auch rassistische Züge trage. Amélies Wohnung, ihr Arbeitsplatz und auch ihr Gemüsehändler befinden sich im Pariser Stadtteil Montmartre, welcher aufgrund seiner Nähe zum Einwandererviertel Barbès-Rochechouart einen besonders hohen Anteil an Nordafrikanern und anderen ethnischen Minderheiten aufweist. Diese sind jedoch im Film nicht zu sehen, was ihm den Vorwurf des “lepénisme” (nach dem französischen Rechtsaußen-Politiker Le Pen) einbrachte. Jeunet wies im Nachgang darauf hin, dass Jamel Debbouze, welcher in “Die fabelhafte Welt der Amélie” die Rolle des Lucien verkörpert, nordafrikanischer Abstammung sei. Auch beim Publikum kam der Film bestens an. “Die fabelhafte Welt der Amélie” sorgte in Frankreich für einen regelrechten Kinohype, selbst Präsident Jacques Chirac ließ sich eine Kopie in den Palais de l’Elysée bringen. In den USA spielte das Meisterwerk die für einen Film französischen Ursprungs enorme Summe von 33 Mio. US$ ein – weltweit waren es 174 Mio US$. Weniger erfolgreich war der Film bei Festivals und Preisvergaben. Obwohl “Die fabelhafte Welt der Amélie” für fünf Oscars nominiert war (Bestes Originaldrehbuch, Beste Kamera, Bester fremdsprachiger Film, Bestes Szenenbild und Beste Filmmusik), konnte er sich in keiner der Kategorien durchsetzen. Auch bei den Golden Globes war der Film als Bester fremdsprachiger Film nominiert, allerdings ohne Erfolg. Dass “Die fabelhafte Welt der Amélie” in Cannes nicht gezeigt wurde, sorgte für einen Skandal – zumal der Film auch in Frankreich bei Kritik und Publikum auf größtmögliche Gegenliebe gestoßen war. Grund war jedoch die Weigerung Jeunets, ihn beim Festival zuzulassen, nachdem sein voriger Film Die Stadt der verlorenen Kinder dort sehr zurückhaltend aufgenommen wurde. (AW)
In seinem neuen Film zeichnet Regisseur Ang Lee (Sinn und Sinnlichkeit) ein Bild der amerikanischen Gesellschaft Anfang der 70er Jahre. Im Jahre 1973, dem Jahr, das hauptsächlich durch die Worte “Nixon” und “Watergate” in die Geschichtsbücher eingegangen ist, hat sich die sexuelle Revolution auch im kleinen New Canaan in Connecticut durchgesetzt. Sowohl die Eltern als auch die Kinder der Familien Hood und Carver müssen nun mit den neuen Umständen zurechtkommen.
Jack Nicholson spielt im oscarprämierten Film Besser geht’s nicht ein Ekelpaket aller erster Güte.
Handlung von Besser geht’s nicht
Besser geht’s nicht – oder eher schlimmer geht es nicht. Denn auf einer Skala von 1 bis 10 der unangenehmsten Menschen würde Melvin Udall (Jack Nicholson) sicher die 11 erreichen. Als Misanthrop tut er, was er kann, um seinen Mitmenschen das Leben schwer zu machen, besonders sein schwuler Nachbar Simon (Greg Kinnear) bekommt tagtäglich die volle Ladung Melvin in Form von blöden Sprüchen zu hören.
Nur eine kann Melvin Paroli bieten, die Kellnerin Carol (Helen Hunt). Als diese Melvin eines Tages nicht mehr bedienen kann, weil sie sich um ihren kranken Sohn kümmern muss, verändert sich Melvin spürbar. Nicht nur bezahlt er einen Arzt für das Kind, nach und nach lässt auch etwas von seiner Abneigung gegenüber anderen Menschen nach.
Hintergrund & Infos zu Besser geht’s nicht
Die bissige Komödie Besser geht’s nicht (Originaltitel: As good as it gets) von James L. Brooks, der zusammen mit Mark Andrus auch das Drehbuch schrieb, begeisterte im Jahr 1997 nicht nur die Kinogänger, sondern auch die Filmkritiker. Angefangen bei einem Einspielergebnis von weltweit mehr als 310 Millionen Dollar, bei einem Budget von 50 Millionen, bis hin zu diversen Filmpreisen und Auszeichnungen war Besser geht’s nicht der Überraschungserfolg des Jahres. Die Hauptdarsteller Jack Nicholson und Helen Hunt konnten dabei restlos überzeugen. Nicht nur wurden beide mit einem Golden Globe als beste Darsteller geehrt, sie konnten sich auch beide über den Oscar in der gleichen Kategorie freuen. Während Besser geht’s nicht bei den Golden Globes auch noch zum besten Film des Jahres gewählt wurde, konnte er bei den Oscar-Verleihungen immerhin mit einer Nominierung glänzen. (GP)
True Romance handelt von einem frisch vermählten Paar, das durch eine Aneinanderreihung von blöden Zufällen von der Polizei und der Mafia gejagt wird.
Handlung von True Romance
Clarence (Christian Slater) und Alabama (Patricia Arquette) lernen sich in einem Kino in Detroit kennen. Für beide scheint es Liebe auf den ersten Blick zu sein. Sie verbringen eine Nacht miteinander. Alabama gibt in der selben Nacht noch zu, ein Callgirl zu sein, das von Clarences Chef als Geburtstagsgeschenk engagiert wurde. Dennoch beteuert sie, dass ihre Gefühle für Clarence nicht gespielt waren. Kurz darauf heiraten sie. Alabama erzählt Clarence von ihrem Zuhälter Drexl (Gary Oldman), der ihr schon oft Gewalt angetan hat. Clarence fährt zu Drexl, unter dem Vorwand, Alabamas Sachen abzuholen. In Wirklichkeit hat er sich in den Kopf gesetzt, Drexl zu töten. Zwischen den beiden kommt es zum Kampf, in dem Clarence Drexl umbringt. Er nimmt einen Koffer mit Alabamas Sachen mit, vergisst aber in der Hektik seinen Führerschein. Zu Hause stellt sich heraus, dass der Koffer voller Kokain ist. Beide entschließen sich, das Kokain in Los Angeles zu verkaufen und machen sich auf den Weg. Zur gleichen Zeit findet die Mafia heraus, was mit dem gestohlenen Kokain passiert ist und sucht nun ebenfalls nach dem jungen Ehepaar.
Hintergrund & Infos zu True Romance
Das Drehbuch zu True Romance war ursprünglich ein Teil eines 500 Seiten langen Drehbuchs von Quentin Tarantino und Roger Avary mit dem Namen The Open Road. Da das Drehbuch zu lang für einen Film war, wurde es in zwei unterschiedliche Filme aufgeteilt. Die andere Hälfte wurde für Natural Born Killers benutzt. In beiden Filmen spielt Tom Sizemore einen Polizisten.
Quentin Tarantino kaufte sich von seinem Honorar, das er für sein Drehbuch bekam, einen roten Chevy Chevelle Cabriolet, den Vincent Vega (John Travolta) in Pulp Fiction fährt. (SE)
Chow und Li-zhen: der schicksalshafte Umstand verbindet in In the Mood for Love zwei vergebene Seelen und entzweit sie wieder, da die Liebe zwischen ihnen nicht existieren darf.
Chow (Tony Leung Chiu Wai) ist Chefredakteur einer lokalen Zeitung. Gemeinsam mit seiner Frau bezieht er ein neues Apartment in Hongkong. Dort lernt er Li-zhen (Maggie Cheung) kennen, die am selben Tag ins gleiche Haus zieht. Beide lernen sich intensiv kennen, da die jeweiligen Ehepartner die meiste Zeit an ihren Arbeitsplätzen verbringen. Aus einer flüchtigen Bekanntschaft wird schon bald eine sehr innige Freundschaft. Jedoch schweißt die Beiden ein gemeinsamer Schicksalsschlag noch enger zusammen, dass sie in dieser schwierigen Stunde nur unter sich Trost und Liebe spenden können.
Hintergrund & Infos zu In the Mood for Love
Regisseur Kar Wai Wong liebt es ohne Drehbücher einen Film zu inszenieren. Er zieht es vor, mit den Schauspielern zu improvisieren, damit die Geschichte authentisch, wirkungsvoll und eine ganz besondere Stimmung erhält. Doch diese Art zu arbeiten sorgte fast für ein vorzeitiges Drehende ohne überhaupt eine Sekunde im Kasten zu haben: die chinesischen Behörden wollte den Dreh in Peking ohne vorgelegtes Drehbuch nicht genehmigen, doch Kar-Wai Wong fand schnell eine Lösung. Er verlegte die Dreharbeiten spontan nach Macau und der Film konnte dann doch noch fortgesetzt werden. Aufgrund dieser Komplikationen und der improvisierten Drehweise zogen sich die Arbeiten über ganze 15 Monate. Sogar eine Woche vor dem Debüt in Cannes war Kar-Wai Wong noch immer mit dem Film, insbesondere mit dem Schnitt beschäftigt. Mit viel Mühe konnte der Film im fertigen Zustand dann doch noch gezeigt werden. (DL)
Mit The Dark Knight Rises führt Christopher Nolan seine düstere Batman-Trilogie zu einem Abschluss, indem sich Batman Christian Bale dem Terroristen Bane stellen muss.
Handlung von The Dark Knight Rises
Acht Jahre sind vergangen, seitdem Batman (Christian Bale) als Dark Knight in den Untergrund abtauchen musste, um die Verbrechen Harvey Dents (Aaron Eckhart) auf sich zu nehmen, die dieser ausübte, um den Tod seiner geliebten Rachel zu rächen. Denn Gotham brauchte einen strahlenden Helden mehr als einen dunklen Rächer. Doch Batmans Tage in der Versenkung sind gezählt, als der Koloss Bane (Tom Hardy) die Stadt ins Chaos stürzen will: The Dark Knight Rises!
Der hünenhafte Bane will Batman nicht nur demütigen, er will den dunklen Ritter im wahrsten Sinne und endgültig brechen. Batman kann also jede Hilfe benötigen, sei es in Gestalt von Commissioner Gordon (Gary Oldman) und dem jungen Polizisten John Blake (Joseph Gordon-Levitt), durch Alfreds (Michael Caine) moralische Unterstützung oder die der undurchsichtigen Selina Kyle (Anne Hathaway). Doch den finalen Kampf kann nur Batman selbst ausfechten.
Hintergrund & Infos zu The Dark Knight Rises
The Dark Knight Rises bildet das (vorläufig) letzte Kapitel der Neuerzählung der Geschichte um den dunklen Ritter, die ihren Anfang 2005 mit Batman Begins fand, und in The Dark Knight einen Joker (gespielt von Heath Ledger) etablierte, der es selbst mit der ikonischen Interpretation eines Jack Nicholson aufnehmen konnte. Weiterhin ist The Dark Knight Rises der Schlusspunkt einer unvergleichlichen Erfolgsgeschichte. Nicht nur war die Batman-Reihe unter der Regie von Christopher Nolan äußerst lukrativ für Warner (so spielten allein die ersten beiden Teile nahezu 1,5 Millarden Dollar weltweit ein), der Regisseur gab mit dem realistischen Anstrich und dem ernsthaften Spiel eines Christian Bale Batman wieder die Würde zurück, die Joel Schumacher mit Batman Forever und Batman & Robin leichtfertig verspielt hatte. The Dark Knight Rises basiert im Wesentlichen auf dem DC-Comic Knightfall, in dem Bane Batman erst psychisch an seine Grenzen bringt, bevor er ihm dann das Rückgrat bricht. (EM)
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