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Paradies: Liebe ist der erste Teil der Paradies-Trilogie des österreichischen Regisseurs Ulrich Seidl. Laut Seidl handelt der Film von Ausgebeuteten, die Ausgebeutete ausbeuten.
Die 50-jährige Teresa (Margarete Tiesel) fristet ihr Dasein als alleinerziehende Mutter und erlebt im Alltag keinerlei Abwechslung. Sexuelle ist sie frustriert, ihre Kinder sind alles Andere als selbstständig und das Gefühl von Zuneigung blieb ihr schon lange verwehrt. Kurzerhand beschließt sie, sich eine Ausszeit zu nehmen und ein Kurzurlaub in Afrika scheint die richtige Entscheidung zu sein. Von der neuen Kultur gleichermaßen beeindruckt und überfordert, lernt Teresa schnell die Seiten des afrikanischen Strands kennen. Dort toben junge Beachboys um sie herum und versprechen exotische Verführungskünste. Sie ist von den exotischen Gedanken durchaus angetan und wird selbst zur Sextouristin und findet an der Einfachheit der Liebe sofort Gefallen. Doch dieser Glaube soll nicht sehr lange halten.
Hintergrund & Infos zu Paradies: Liebe
Dem Film vom umstrittenen Regisseur Ulrich Seidl sollen noch zwei weitere Teile folgen, die alle unter die Kategorie ‘Paradies’-Reihe, darunte Paradies: Glaube. Er präsentierte den Streifen auf dem 65. Filmfestival Cannes und erhielt größtenteil positive Rückmeldungen. (LB)
Im österreichischen Horrordrama Ich seh, ich seh bezweifeln zwei Zwillingsbrüder, dass die von einer Schönheits-OP zurückgekehrte, bandagierte Frau tatsächlich ihre Mutter ist.
Handlung von Ich seh, ich seh
Ein heißer Sommer hat das Land im Griff. In einem einsam gelegenen Haus zwischen einem Wald und einem Maisfeld wohnen 9-jährige Zwillinge. Allein streifen die Brüder durch die umliegende Natur. Sie warten auf die Rückkehr ihrer Mutter, mit der sie telefonieren und die ihnen verspricht, dass sie bald wieder da sein wird.
Als die lange Vermisste allerdings endlich heimkehrt, ist in der kleinen Familie bald nichts mehr wie zuvor. Die Frau ist nach einer Schönheitsoperation stark bandagiert und die Kinder beginnen daran zu zweifeln, dass die zurückgekehrte Dame tatsächlich ihre Mutter ist. In einem Ringen mit Vertrauen und Identität beginnt sich die Lage dramatisch zuzuspitzen, als die Zwillingsbrüder versuchen, die Wahrheit herauszufinden und die Realität dabei immer stärker aus den Augen verlieren. (ES)
Michael hat den 10jährigen Wolfgang (David Rauchenberger) entführt und hält ihn in seinem Keller gefangen. Dabei versucht Michael (Michael Fuith), dem kleinen Wolfgang einen möglichst normalen Alltag zu ermöglichen. Er kocht für ihn und geht sogar mit dem Jungen spazieren.
Hingrund & Infos zu Michael
Das Regiedebut des Österreichers Markus Schleinzer lief im Wettbewerb der Filmfestspiele von Cannes.
Im dritten Teil von Ulrich Seidls Paradies-Trilogie Paradies: Hoffnung muss eine 13-Jährige ins Diätcamp, wo sie sich ausgerechnet in ihren Arzt verliebt.
Melanie (Melanie Lenz) ist die 13-jährige Tochter Teresas, welche gerade in Kenia ist (Paradies: Liebe). Während ihre Mutter unterwegs ist, muss Melanie ihre Ferien in einem Diät-Camp verbringen. Obwohl ihr Alltag dort unter einem strengen Sport- und Ernährungsprogramm steht, verliebt sie sich bald in einen 40-jährigen Arzt, den Leiter des Camps. Sie versucht ihn mit der naiven Unschuld der ersten Liebe zu verführen, doch der Arzt versucht ihren Annährungsversuchen auszuweichen, um sich nicht schuldig zu machen.
Michael Glawoggers Whores’ Glory – ein Triptychon erzählt von Prostituierten in Thailand, Mexiko und Bangladesh.
Handlung von Whores' Glory - ein Triptychon
Die Geschichten in Whores’ Glory – ein Triptychon kreisen um die Sehnsüchte, Hoffnungen und Bedürfnisse, die sie selbst haben – und um die, die sie anderen erfüllen. Um die Brutalitäten, die sie erfahren – und die, die sie anwenden. Der Film geht davon aus, dass sie mehr über die Beziehungen zwischen Männern und Frauen erzählen können als irgendjemand sonst, weil sie alles, was in diesen Beziehungen geschehen kann, am eigenen Körper, an Geist und Seele erfahren und erlebt haben. Sie haben Begierden erweckt, Leidenschafen abgewiesen, Fantasien erfüllt und Ängste beruhigt. Und sie haben immer Geld dafür bekommen – aber wenige sind dabei an etwas anderem reich geworden als an Geschichten und Geschichte.
Whores’ Glory ist der dritte Teil der Arbeitswelten-Trilogie von Michael Glawogger, zu der auch Workingman’s Death und Megacities – Life in Loops gehören.
Im zweiten Teil von Ulrich Seidls Reihe, Paradies: Glaube, wird der Glaube von Maria Hofstätter auf eine harte Probe gestellt, als ihr Ehemann Nabil Saleh aus Ägypten auftaucht.
Anna Maria (Maria Hofstätter) hat nur eines im Leben, auf das sie sich immer verlassen kann: ihren Glauben. Die strenge Katholikin lebt diesen voll und ganz aus, indem sie mehrfach am Tag betet und das Haus voller Kruzifixe und Weihwasser hat. Ihren Urlaub verbringt die Österreicherin auch nicht wie die restlichen Menschen, sondern damit, von Haus zu Haus zu gehen und Österreich wieder vom Katholizismus zu überzeugen. Ihre gläubige Welt wird allerdings komplett auf den Kopf gestellt, als ihr über Jahre hinweg abwesender Ehemann Nabil (Nabil Saleh) zurückkehrt. Nabil ist Moslem und sitzt im Rollstuhl. Auch er lebt seine Religion aus, nimmt die Kruzifixe von der Wand und will seinen Status als Ehemann im Haus wiederherstellen. Mitten in Österreich entfacht ein Kleinkrieg um Ehe und Religion und Anna Maria sieht sich selbst in einem Zwiespalt zwischen körperlicher Nähe und ihrem Glauben.
Hintergrund & Infos zu Paradies: Glaube
Paradies: Glaube ist der zweite Teil der Paradies-Trilogie von Ulrich Seidl. Nachdem der erste Teil Paradies: Liebe schon mehrere Preise abgeräumt hat, startet auch Paradies: Glaube schnell durch. Der Film ergatterte bereits den Spezialpreis der Jury in Venedig und in Sevilla die Trophäe für das Beste Drehbuch. Der dritte und letzte Teil Paradies: Hoffnung startet noch im selben Jahr wie Paradies: Glaube und lief 2012 auf der 63. Berlinale. (LM)
In Oktober November beschäftigt sich Götz Spielmann mit den Problemen einer entfremdeten österreichischen Familie.
Handlung von Oktober November
Zwei Schwestern (Nora von Waldstätten und Ursula Strauss) und ihr alter Vater (Peter Simonischek) kommen im Haus der Familie, einem ehemaligen Dorfgasthof in den österreichischen Alpen, zusammen. Sonja lebt inzwischen in Berlin und hat als Schauspielerin Karriere gemacht, Verena hingegen hat das Dorf nie verlassen.
Über die Jahre sind sie einander fremd geworden, und so bringt das Wiedersehen langsam und unerbittlich die Konflikte zwischen den Frauen ans Licht. Der Vater weiß nach einem Herzinfarkt, dass er für die Offenbarung eines Geheimnisses nicht mehr lange Zeit hat.
Sam Riley bringt in Das finstere Tal Ende des 19. Jahrhunderts Western-Attitüden in einen abgelegenen Winkel Österreichs.
Handlung von Das finstere Tal
Ein österreichisches Hochtal in den Alpen Ende des 19. Jahrhunderts: Hier herrscht die Brenner-Familie unter rigoroser Führung des Patriarchen (Hans-Michael Rehberg) und seinen Söhnen Hans (Tobias Moretti), Hubert (Helmuth Häusler), Otto (Martin Leutgeb), Rudolf (Johannes Nikolussi), Luis (Clemens Schick) und Edi (Florian Brückner). Fremde finden nur selten in das abgelegene Dorf. Das ändert sich mit der Ankunft Greiders (Sam Riley).
Greider war in Amerika und hat den Wilden Westen kennengelernt. Nun wird er den Winter im Dorf verbringen, nur kaum mehr geduldet unter den argwöhnischen Augen der Brenners. Mit seiner weltmännischen Art erregt Greider das Interesse der Dorfgemeinschaft, vor allem aber das der jungen Luzi (Paula Beer), die bald verheiratet wird.
Greider ist nicht nur vom Gepäck her schwer beladen hierher gekommen. Auch seine Vergangenheit lastet schwer auf ihm. Und sie ist untrennbar mit einem düsteren Geheimnis verbunden, das die Brenner-Familie umwölkt. Greider hat eine Rechnung offen, die sie bitter bezahlen müssen…
Hintergrund & Infos zu Das finstere Tal
Das finstere Tal ist die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Thomas Willmann. Für die Inszenierung der deutsch-österreichischen Produktion war der Österreicher Andreas Prochaska (In 3 Tagen bist du tot) verantwortlich, der gemeinsam mit Martin Ambrosch das Drehbuch zum Film schrieb. Die Rolle des wortkargen Westerners Greider wurde mit dem Briten Sam Riley (Control) prominent besetzt.
Seine Premiere feierte Das finstere Tal auf der Berlinale 2014. Der Alpen-Western erhielt zahlreiche Auszeichnungen, je acht bei den österreichischen und bei den deutschen Filmpreis-Verleihungen. (EM)
Das Drama Western fechten zwei deutsche Bauarbeiter auf einer Auslandsbaustelle im ländlichen Bulgarien einen Kampf um die Gunst der dortigen Dorfbewohner aus.
Handlung von Western
Abenteuerlich wie im Western fühlt sich eine Gruppe Bauarbeiter aus Deutschland, als sie nach Bulgarien reisen, um dort, mitten in der Provinz, an einer Baustelle zum Einsatz zu kommen. Als Fremde im Ausland sehen die Männer sich aber nicht nur einer unbekannten Kultur und Sprache, sondern auch dem Misstrauen der Einheimischen und ihren eigenen Vorurteilen ausgesetzt.
Als Meinhard (Meinhard Neumann) den Einwohnern des Dorfes daraufhin erzählt, er wäre ein Fremdenlegionär, verstricken sich er und sein Kollege Vincent (Reinhardt Wetrek) in immer neue Lügengeschichten. In einem zunehmenden Konkurrenzkampf versuchen sie, die Anerkennung der Dorfbewohner für sich zu gewinnen.
Hintergrund & Infos zu Western
Western wurde im Mai 2017 erstmals auf den 70. Filmfestspielen von Cannes gezeigt, wo der Film in der Sektion Un Certain Regard lief. Das Drama wurde in Bulgarien unter der Regie von Valeska Grisebach gedreht, für die Western nach Mein Stern (2001) und Sehnsucht (2006) ihr dritter Film war. (ES)
Das deutsche Drama Vor der Morgenröte widmet sich den Jahren, die der von Josef Hader verkörperte Schriftsteller Stefan Zweig im Exil verbrachte.
Handlung von Vor der Morgenröte
Noch vor der Morgenröte muss Stefan Zweig (Josef Hader) aus seiner Heimat Österreich fliehen, um dem langen Arm der Nazis zu entkommen. Als jüdischem Schrifsteller bleibt ihm jedoch keine andere Wahl, als am 20. Februar 1934 die Flucht anzutreten, denn der Autor und seine Werke sind den Nationalsozialisten ein Dorn im Auge und die zwei Tage zuvor durchgeführte Wohnungsdurchsuchung lässt nichts Gutes für die Zukunft erahnen. Also bringt ein Zug den Autor nach London.
Doch eine neue Heimat zu finden ist für Stefan und seine Frau Friderike (Barbara Sukowa) nicht einfach und Zweig hat Schwierigkeiten, die richtige Einstellung gebenüber den Ereignissen im kriegsgebeutelten Europa zu finden.
Hintergrund & Infos zu Vor der Morgenröte
Neun Jahre nach Liebesleben nahm Schauspielerin Maria Schrader (Aimée & Jaguar) für Vor der Morgenröte erneut auf dem Regiestuhl Platz. (ES)
Atmen erzählt die Geschichte des 19-jährigen Roman Kogler (Thomas Schubert), der in einer Sonderstrafanstalt für Jugendliche eine achtjährige Freiheitsstrafe wegen Totschlags verbüßt. Er könnte nach der Hälfte der Zeit auf Bewährung enlassen werden. Doch er hat schlechte Karten: Verschlossen, einzelgängerisch, mit Hang zu jähen Wutausbrüchen scheint er für eine Resozialisierung nicht in Frage zu kommen. Mehrere Versuche, ihn in Betrieben außerhalb der Haftanstalt unterzubringen scheiterten bereits nach wenigen Tagen. Ein dummer Streich bringt alles ins Rollen. Ein Mithäftling klebt Roman eine Stellenanzeige ans Zellenfenster: Bestattung Wien sucht Mitarbeiter für den Abholdienst. Der Täter bleibt anonym, doch Roman nimmt den Spaß für Ernst. Walter Fakler (Gerhard Liebmann), ein Sozialarbeiter, fährt mit ihm zum Vorstellungsgespräch und Roman bekommt den Job…
Das ewige Leben ist die vierte Verfilmung eines Brenner-Romans von Wolf Haas. Diesmal verschlägt es Josef Hader in seine Heimat, wo er sich mit seiner eigenen Vergangenheit auseinandersetzen muss.
Handlung von Das ewige Leben
Jetzt ist schon wieder was passiert. Diesmal verschlägt es Simon Brenner (Josef Hader) in seinen Heimatort Puntigam in Graz, wo er die Werkstatt seines Großvaters geerbt hatte und endlich zur Ruhe kommen wollte. Doch seine Reise in die Heimat wird für ihn auch zu einer unerwarteten Reise in die Vergangenheit. Damals war er noch Schüler auf der Polizeischule und mit anderen Kameraden an einem Banküberfall beteiligt. Doch aus dem Jugendstreich wurde blutiger Ernst, bei dem sein Freund Saarinen sogar ums Leben kam.
Brenner selbst hätte das alles sehr gern verdrängt, doch als er auf der Intensivstation aus dem Koma erwacht, erfährt er, dass er um ein Haar ein vermeintliches Selbstmord-Opfer geworden wäre. Doch Brenner weiß, dass er sich die Kugel nicht selbst in den Kopf geschossen hat. Auch wenn er sich an nichts erinnern kann, ahnt er, dass er seinen alten Kollegen, dem Brigadier Erwin Aschenbrenner (Tobias Moretti) und Köck (Roland Düringer), ein paar Fragen stellen muss.
Hintergrund & infos zu Das ewige Leben
Wolfgang Murnberger verfilmt mit Das ewige Leben den gleichnamigen Kriminalroman von Wolf Haas. Josef Hader ist nach Komm, süßer Tod, Silentium und Der Knochenmann erneut als Kommissar Brenner zu sehen. Die Dreharbeiten fanden von März bis April 2014 in Graz und München statt.
Für seine Brenner-Romane, die auch als Hörspiele sehr erfolgreich adaptiert wurden, konnte Autor Wolf Haas zahlreiche Preise gewinnen. Darunter dreimal den Deutschen Krimipreis, den Literaturpreis der Stadt Wien und den Burgdorfer Krimipreis. Von seinen Brenner-Romanen sind nach Das ewige Leben bisher noch Auferstehung der Toten, Wie die Tiere und Brenner und der liebe Gott unverfilmt. Auch seine drei Romane außerhalb der Brenner-Krimis, Ausgebremst, Das Wetter vor 15 Jahren und Verteidigung der Missionarsstellung wurden noch nicht adaptiert. (ST)
Hades von Kevin Kopacka ist ein experimenteller Horror-Kurzfilm mit Giallo-Elementen.
Handlung von Hades
In einem scheinbar endlosen Alptraum muss eine junge Frau (Anna Heidegger) die 5 Flüsse des Hades überqueren.
Hintergrund & Infos zu Hades
Kevin Kopacka ist ursprünglich Künstler aus Graz und drehte Hades nach einer Kurzgeschichte seines Freundes H.K. DeWitt, mit dem er zusammen auch das Drehbuch zu Hades und dem Sequel TLMEA schrieb. (HZ)
Das Doku-Drama Das radikal Böse arbeitet die Gedanken und Motivationen auf, die die Täter des Nationalsozialismus’ nach dem Untergang des Dritten Reiches zum Genozid äußerten.
Handlung von Das radikal Böse
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 wurden die Kriegsverbrecher und Mittäter der Judenverfolgung in den Nürnberger Prozessen angeklagt. Psychologische Tests wurden durchgeführt, die ergründen sollten, wie junge Männer und Familienväter zu Massenmördern werden sollten und warum niemand seine Befehle in Frage stellte, wenn es darum ging Frauen, Kinder und Babys zu töten.
Mit Hilfe von Gerichtsprotokollen, Briefen und Tagebuchaufzeichnungen gewährt Filmemacher Stefan Ruzowitzky in seinem “Nonfiction-Drama” Das radikal Böse einen Einblick in die Gedankenwelt der Täter. Er lässt Experten der Zeitgeschichte zu Wort kommen und verknüpft historische Aufnahmen mit gespielten Szenen. Unterstützt von den Stimmen deutscher Schauspielgrößen wie Devid Striesow, Benno Fürmann, Nicolette Krebitz oder Alexander Fehling und zeichnet der Regisseur von Anatomie in seiner Dokumentation ein Bild vom Abgrund der menschlichen Psyche. (ES)
Im deutschen Drama Dora oder die sexuellen Neurosen unserer Eltern erforscht eine geistig behinderte 18-Jährige ihre erwachende Sexualität.
Handlung von Dora oder die sexuellen Neurosen unserer Eltern
Dora (Victoria Schulz) ist 18 und leidet unter einer geistigen Behinderung. Sie nimmt starke Medikamente, die sie jedoch in einen zunehmend apathischen Zustand versetzen. Deshalb beschließen ihre Eltern Kristin (Jenny Schily) und Felix (Urs Jucker), die Pillen abzusetzen, um ihrer Tochter ein normales Leben zu ermöglichen.
Als Konsequenz setzt bei Dora nun, reichlich verspätet, die Pubertät ein. Auf einmal hat die 18-Jährige ein übermäßiges Interesse an der Sexualität. Ihre Eltern begrüßen das sichtbare Aufleben ihrer Tochter sehr und beschließen, ein zweites Kind zu bekommen. Währenddessen muss Dora allerdings feststellen, dass ihre Behinderung einer normalen Beziehung Steine in den Weg legt. Gerade wenn sie Paare trifft, spürt sie ihre eigene Einsamkeit.
Doch dann begegnet sie Peter (Lars Eidinger), der auf einer Bahnhofstoilette Sex mit ihr hat. Ziemlich durcheinander wird Dora später von der Polizei gefunden, doch während ihre Eltern eine Vergewaltigung vermuten, beharrt Dora darauf, dass ihr der Geschlechtsakt gefallen hat. Verkompliziert wird die Situation zusätzlich, als sich kurze Zeit später herausstellt, dass Dora schwanger ist.
Hintergrund & Infos zu Dora oder die sexuellen Neurosen unserer Eltern
Dora oder die sexuellen Neurosen unserer Eltern basiert auf dem gleichnamigen Theaterstück von Lukas Bärfus. Das Drama lief 2015 auf der Berlinale in der Sektion Panorama. (ES)
In der Dokumentation Meine Keine Familie erinnert sich Paul-Julien Robert an seine Kindheit in einer Kommune und fragt nach den Werten des Zusammenlebens.
Handlung von Meine Keine Familie
Meine Keine Familie stellt eine einfache Frage in den Mittelpunkt seiner dokumentarischen Untersuchung: Was ist Familie? Anstatt die Antwort darauf jedoch im Schoß der Kleinfamilie oder bei Scheidungskindern zu suchen, wendet sich der Film einer ganz anderen Art der Gemeinschaft zu: der Kommune. Der Friedrichshof war nach seiner Gründung Anfang der 70er Jahre bis zu seiner Auflösung 1990 eine der größten Kommunen Europas. Hier verfolgte ihr Gründer, der Wiener Aktivist Otto Mühl, die Prinzipien von freier Liebe, Gemeinschaftseigentum und Auflösung der klassischen Kernfamilie. Die Kinder wurden gemeinschaftlich großgezogen. Eines davon war Regisseur Paul-Julien Robert.
Hintergrund und Infos zu Meine Keine Familie
6 Jahre vor Entstehung des Films wollte Paul-Julien Robert mehr über seinen Vater erfahren. Kurz nach dem Ableben des Kommunen-Gründers Otto Mühl, begann der österreichiche Filmemacher seine Recherche-Reise. Auf ausgewaschenen Aufnahmen spürte er dem kleinen Jungen, der er selbst war, nach. Vier Jahre lang beschäftigte der Regisseur sich mit seinen Eltern, seiner Kindheit und seinen Spielkameraden von damals. Fast jeder Tag im Leben der Kommunen-Kinder wurde gefilmt und archiviert. So hatte Regisseur Paul-Julien Robert die Möglichkeit, seine Kindheit kritisch aufzuarbeiten. Selbst sagt er dazu: “Meine Keine Familie ist ein Film über Familie, Systeme und Familien als System.”
2012 wurde Paul-Julien Roberts Werk mit dem Wiener Filmpreis als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet. (ES)
In dem österreichischen Dokumentarfilm Safari von Ulrich Seidl wird das Jagdgeschäft in Afrika beleuchtet, insbesondere die oftmals illegale Jagd nach Tiertrophäen.
Handlung von Safari
Ulrich Seidl folgt in seinem Dokumentarfilm Safari mehreren österreichischen und deutschen Touristen in Afrika, die dort wilde Tieren jagen. Auf dem afrikanischen Kontinent ist es zu einem Geschäft geworden, sich als Urlaubsreisender mit einem Gewehr auf die Lauer zu legen und auf Zebras, Gnus, Impalas und andere Tiere zu schießen. Dort hat die Großwildjagd nichts von ihrem Reiz eingebüßt.
Seidl beleuchtet in seiner Dokumentation Safari den teilweise illegalen Jagdtourismus, der zu einer richtigen Industrie in Afrika wurde, und zeigt die Menschen, die sich daran beteiligen. Indem er versucht, ihre Beweggründe für die Trophäenjagd zu erforschen, versucht er zugleich, Einblick in die menschliche Natur zu geben, für die das Töten zum Sport wurde. (SW/MS/ES)
In der Doku Durch die Wand versucht Kletterer Tommy Caldwell einen Rückschlag zu überwinden, in dem er im Yosemite-Nationalpark die Steilwand von El Capitan erklimmt.
Handlung von Durch die Wand
Der Dokumentarfilm Durch die Wand erzählt die Geschichte des legendären Bergsteigers Tommy Caldwell, welcher versucht, seine traurige Vergangenheit hinter sich zu lassen, indem er sich einer neuen Herausforderung stellt: Er will die sogenannte Dawn Wall des Berges El Capitan im US-amerikanischen Nationalpark Yosemite erklimmen, die als 915 Meter hohe, senkrecht steile Felswand eine echte Herausforderung für alle Kletterer darstellt.
Hintergrund & Infos zu Durch die Wand
Die Dokumentation Durch die Wand (OT: The Dawn Wall) feierte ihre nordamerikanische Premiere auf dem South by Southwest Festival 2018. (EK)
In Jäger des Augenblicks – Ein Abenteuer am Mount Roraima wollen drei Extremsportler den sagenumwobenen Tafelberg in die Knie zwingen.
Die Klettersportler Stefan Glowacz, Holger Heuber und Kurt Albert machen sich auf zu einer Expedition mit ungewissem Ausgang: der Tafelberg Roraima im Dreiländereck von Brasilien, Venezuela und Guyana soll bezwungen werden. Nachdem unerwartete Launen der Natur die waghalsige Unternehmung zum Abbruch zwingen, kehren Stefan Glowacz und Holger Heuber nur einige Monate später zurück, um die Tour zu beenden. Allerdings ohne ihren Freund Kurt Albert…
In einer zermürbenden Reise durch die Abgründe des Dschungels, entlang unendlicher Landschaften, hinauf an eine Spitze, die als unbezwingbar gilt und bis tief hinein in die Seele der Männer selbst, müssen die Sportler eines lernen: Ein Gipfel gehört dir erst, wenn du wieder unten bist – denn vorher gehörst du ihm. (BG)
In Mein bester Feind tauscht Moritz Bleibtreu als verfolgte Jude im Zweiten Weltkrieg nach einem Flugzeugabsturz die Rollen mit seinem SS-Peiniger Georg Friedrich.
Victor (Moritz Bleibtreu) und Rudi (Georg Friedrich) stammen beide aus unterschiedlichen Schichten – Victor Sohn eines wohlhabenden jüdischen Galeristen, Rudi einfacher Arbeiter. Trotzdem sind sie ein Herz und eine Seele. So scheint es zumindest. Insgeheim neidet Rudi aber Victor seinen Stand und auch dessen Freundin Lena (Ursula Strauss). Es ist 1938, Hitlers Machtergreifung wirft seine Schatten voraus. Rudi ergreift seine Chance und tauscht seinen Blaumann gegen eine SS-Uniform. Außerdem teilt er seinen Schergenkollegen mit, Victors Familie befinde sich in Besitz eines echten Michelangelos.
Kurzerhand wird das Gemälde konfisziert, um es dem Duce Mussolini als Geschenk zu offerieren, und Victor ins KZ gesteckt. Doch das Bild ist eine Fälschung. Erbost holt Rudi Victor aus dem KZ, um ihn per Flugzeug nach Berlin zu verfrachten und dort den wahren Michelangelo aus Victor herauszufoltern. Als das Flugzeug abstürzt und Rudi bewusstlos bleibt, erkennt Victor seine Chance: Kurzerhand streift er sich die SS-Uniform über und begibt sich so verkleidet nach Berlin. Wie wird sich der verkleidete Jude in der Nazi-Hochburg behaupten?
Hintergrund & Infos zu Mein bester Feind
Um gleich Titel-bedingten Irritationen vorzubeugen: Mein bester Feind ist keine Neuauflage von Mein liebster Feind, mit dem Regisseur Werner Herzog seinem meistgehassten Lieblingsschauspieler Klaus Kinski ein filmisches Denkmal setzte. Vielmehr ist Mein bester Feind eine Verwechslungskomödie von Wolfgang Murnberger (Der Knochenmann) mit Moritz Bleibtreu, der nach seiner Rolle als Joseph Goebbels in Jud Süß – Film ohne Gewissen nun in Mein bester Feind die Seiten gewechselt hat.
In seiner Thematik des als Nazi verkleideten Juden steht Mein bester Feind in der Tradition solcher Schwergewichte wie Der große Diktator von und mit Charlie Chaplin oder Ernst Lubitschs Sein oder Nichtsein. Mein bester Feind beruht auf dem Roman Wie es Victor Kaufman gelang, Adolf Hitler doch noch zu überleben von Paul Hengge und feierte standesgemäß seine Premiere bei der Berlinale 2011. (EM)
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