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Im Kammerspiel Cocktail für eine Leiche von Alfred Hitchcock wollen zwei Studenten der Philosophie beweisen, dass es den perfekten Mord gibt.
Brandon Shaw (John Dall) und Phillip Morgan (Farley Granger) sind Harvard-Studenten und teilen sich ein Apartment. Inspiriert durch eine Abhandlung ihres Lehrers Rupert Cadell (James Stewart) über die “Kunst des Mordes” aus dem bekannten Essay von Thomas de Quincey und die moralische Überlegenheit des Übermenschen planen die beiden das perfekte Verbrechen. Sie wollen beweisen, dass es den perfekten Mord gibt. Sie bringen ihren Kommilitonen David Kentley (Dick Hogan) um, indem sie ihn mit einem Seil strangulieren. Danach verstecken sie die Leiche in einer schweren Truhe in ihrer Wohnung. Im Siegestaumel ihrer Überlegenheit organisieren sie noch am gleichen Abend eine Party, zu der sie neben ihrem Lehrer auch Davids sämtliche Freunde und Verwandte einladen. Erst schöpft niemand Verdacht, doch im Laufe des Abends wird Cadell ob Kentleys Abwesenheit zunehmend misstrauisch. Denn besonders Brandon verhält sich stellenweise geradezu anmaßend – bis der Lehrer ihnen am Ende auf die Schliche kommt.
Hintergrund & Infos zu Cocktail für eine Leiche
Bei seiner ersten Arbeit als eigenständiger Produzent in Amerika hatte Alfred Hitchcock mehr künstlerische Freiheit. Diese Macht nutzte er gleich aus, um sich gegen die Drehbuchfassung durchzusetzen, bei der der Mord erst am Ende des Films gezeigt wird und somit ein Geheimnis für den Zuschauer bleibt.
Der Film stammt aus dem Jahr 1948, das Theaterstück von Patrick Hamilton, auf dem er basiert, ist älter. Aber die Problematik des Übermenschen war ganz aktuell, als Cocktail für eine Leiche gedreht wurde. Die Schrecken des Nazi-Terrors waren gerade erst vorbei, und Hitchcock war einer von vielen Emigranten, die Europa während des Krieges verlassen hatten. Es war damals mutig, im Kino darüber zu diskutieren, unter welchen Gesichtspunkten Mord moralisch zu rechtfertigen ist. Die Tatsache, dass der “Master of Suspense” Cocktail für eine Leiche selbst jahrelang zurückhielt, um ihn seiner Tochter Patricia Hitchcock zu vererben, könnte zusätzlich zu seinem Kultcharakter beigetragen haben.
Cocktail für eine Leiche war Hitchcocks erster Farbfilm. Er spielt in Echtzeit und besteht aus wenigen langen Takes, die so geschnitten sind, dass große Teile des Films wie eine einzige ununterbrochene Einstellung wirken. Ähnlich wie Das Rettungsboot spielt er an einem einzigen, beengten Ort.
Aufgrund der homosexuellen Untertöne zwischen den beiden Mördern war der Film in etlichen Städten der USA verboten.
Cocktail für eine Leiche ist der erste von vier Filmen, in denen James Stewart mit Hitchcock zusammenarbeitete.
Noch eine Frage bis zur Million: Wie hat es Dev Patel als Slumdog geschafft in einer Fernsehshow weiter zu kommen, als so viele Menschen vor ihm?
Jamal K. Malik (Dev Patel) steht kurz davor in der indischen Variante von “Wer wird Millionär?” den großen Preis zu gewinnen. Doch der aus ärmsten Verhältnissen stammende Slumdog erscheint den Verantwortlichen verdächtig – wie kann ein einfacher Chaiwalla – zu Deutsch etwa Teejunge – Fragen aus den verschiedensten Wissenbereichen beantworten? Jamal hat darauf eine einfache Antwort: Es ist Schicksal. Sein ganzes, hartes Leben hat ihn darauf vorbereitet, zum Slumdog Millionär zu werden – und mit seiner großen Liebe Latika zusammenzukommen.
Hintergrund & Infos zu Slumdog Millionär
Der Publikumsliebling Slumdog Millionär von Danny Boyle war vor seinem Siegeszug durch die Kinosäle, der ihn vom bejubelten Festivalhit zum finanziellen Megaerfolg werden ließ, kurz davor direkt auf DVD veröffentlicht zu werden. Als die, auf Art-House Filme spezialisierte, Produktionsfirma Warner Independent Pictures im Jahr 2008 die Pforten schließen musste, gingen ihre Projekte allesamt an die Mutterfirma Warner Brothers. Hier wurden schnell Zweifel laut, ob es sich bei Slumdog Millionär überhaupt um einen kommerziellen Film handele. Deswegen wurden 50 Prozent der Anteile des Filmes an Fox Searchlight Entertainment verkauft, damit diese sich den Verleih von Slumdog Millionär mit Warner teile und die Verlustchancen verringere. Die zweifelnden Verantwortlichen bei Warner dürften sich gründlich gewundert haben, als Slumdog Millionär nicht nur neun Oscars gewann, sondern auch weltweit über 340 Millionen Dollar einspielte – gar nicht übel für einen Film mit einem Budget von 15 Millionen Dollar. Nicht ganz so erfolgreich war Slumdog Millionär hingegen in Indien. So blieb er bei seinem Erscheinen deutlich hinter dem Einspiel heimischer Bollywoodfilmen zurück, die im selben Zeitraum anliefen. Einige Analysten machten dafür die eher europäische Machart und Mentalität des Filmes verantwortlich. (KJ)
In Der Name der Rose, nach dem internationalen Bestseller von Umberto Eco, machen sich Sean Connery und Christian Slater als Lehrer und Schüler in einem Kloster auf die Suche nach einer verbotenen Schrift, die den Tod bringt.
1327 – Hinter dieser Zahl verbergen sich nicht nur 1 mysteriöser Todesfall und 3 Ketzer, 2 Fremde, die das Rätsel lösen wollen, und 7 Tage, bevor die Apokalypse über die Menschen hereinbrechen soll. Die Zahl gibt auch das Jahr an, in dem Der Name der Rose spielt. Das ausgehende Mittelalter ist Hintergrund dieser spannenden Detektivgeschichte, die wie nebenbei Nachhilfeunterricht in Religion, Glaube wie Aberglaube, gibt.
Sean Connery spielt den für seinen Scharfsinn und seine Unangepasstheit berüchtigten Franziskaner-Mönch William von Baskerville. Er wird begleitet von seinem Novizen Adson, gespielt von Christian Slater, der rückblickend zugleich auch Erzähler der seltsamen Ereignisse ist. William ist in brisanter Mission unterwegs: Er soll zwischen zwei Glaubensfraktionen vermitteln. Als er und Adson auf der abgelegenen Abtei in den italienischen Alpen ankommen, sind sie jedoch vor allem als Aufklärer rätselhafter Mordfälle gefragt.
Hintergrund & Infos zu Der Name der Rose
Der Name der Rose von Regisseur Jean-Jacques Annaud ist eine europäische Großproduktion und gelungene Umsetzung der literarischen Vorlage Umberto Ecos, der Zeichenforscher und Universitätsprofessor ist. Die vielschichtige Story des Romans wird zugunsten einer spannenden Dramaturgie zusammengestrichen. Der Name der Rose kostete für europäische Verhältnisse erstaunliche 17 Millionen Dollar, spielte aber auch ein Vielfaches ein (weltweit gut 77 Millionen Dollar). Der Erfolg ist nicht nur dem hochkarätigen Schauspieler-Ensemble zu verdanken. Auch die authentische Ausstattung des Filmes, die viel zur düsteren Atmosphäre von Der Name der Rose beiträgt, zog das Lob der Kritiker und des Publikums gleichermaßen auf sich. Dafür drehte das multinationale Film-Team nicht nur an historischen Schauplätzen in Deutschland und Italien, sondern baute in den Cinecittà-Studios bei Rom ein mittelalterliches Kloster mit dem 30 Meter hohen Bibliotheksturm auf, der am Ende von Der Name der Rose effektvoll Opfer der Flammen wird. (EM)
Ghost in the Shell ist die animierte Adaption des populären Cyberpunk-Mangas.
Handlung von Ghost in the Shell
Das Jahr 2029: Aus dem Schatten des mit atomaren Waffen geführten Dritten Weltkrieges heraus ist die Menschheit Phönix gleich aufgestiegen, um sich den Möglichkeiten der Technologie hinzugeben. Das Ergebnis: Viele Menschen sind mit künstlichen Implantaten und Prothesen, inklusive Cyberbrain, zu Cyborgs, sogenannten Shells, aufgerüstet worden, was gerade bei der Polizeiarbeit von großem Vorteil ist. Major Motoko Kusanagi geht mit gutem Beispiel voraus. Sie ist mit ihrem Team das Aushängeschild der Spezialeinheit Public Security Section 9.
Das Problem, wenn alle Welt vernetzt ist, ist offensichtlich: Netzwerke können leicht Opfer von Hackerangriffen werden. Und Kusanagi und ihr Team sind auf der Jagd nach einem Superhacker, genannt der Puppenspieler. Diesem ist es gelungen, sich sogar in die Cyberbrains verschiedenster Menschen zu hacken, um ihnen dann gezielt (Des-)Informationen einzugeben und so auch mit deren Ghost (eine Art Äquivalent zu unserer Seele) manipulativ umzugehen.
Auf ihrer Jagd nach dem Puppenspieler gerät Major Kusanagi nicht nur zwischen die Fronten konkurrierender Sektionen, sondern kommt auch einer Verschwörung, in der das Außenministerium involviert ist, auf die Spur. Um an die nötigen Informationen zu gelangen, schreckt sie auch nicht davor zurück, in den Ghost des Puppenspielers einzudringen.
Hintergrund & Infos zu Ghost in the Shell
Das Anime Ghost in the Shell basiert auf dem 1989 veröffentlichten Manga Mobile Armored Riot Police (Kōkaku Kidōtai), geschrieben und gezeichnet von Masamune Shirow.
Die Verfilmung von Ghost in the Shell ist Teil des crossmedialen Franchises, das der Manga angestoßen hat. Der Film, unter Federführung des Regisseurs Mamoru Oshii, war Gewinner auf zahlreichen Festivals, u.a. 1997 auf dem Fantasporto.
2017 folgte mit Ghost in the Shell eine Realverfilmung mit Scarlett Johansson in der Hauptrolle. (EM)
Drei emotional misshandelte Figuren am Rande der Gesellschaft verfangen sich in einer verworrenen Dreiecksbeziehung.
Yu ist ein braver Schüler, der von seinem Priester-Vater täglich zur Beichte gezwungen wird. Doch ohne Sünde gibt es keine Beichte, also wird der harmlose Yu zum genialen Upskirt-Fotografen. Auf einem seiner voyeuristischen Streifzüge trifft er auf seine große Liebe Yoko. Sie kennt ihn aber nur als “Lady Scorpion” in Frauengestalt und ist dazu noch die Tochter der neuen Liebe seines Vaters. Als die Zero-Church-Sekte seine gesamte Familie kidnappt, beginnt für Yu der große Kampf um seine Liebe.
In Life of Pi, Ang Lees Verfilmung des Erfolgsromans Schiffbruch mit Tiger von Yann Martel, findet sich ein schiffbrüchiger Junge mit wilden Tieren in einem Rettungsboot wieder.
Handlung von Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger
Wie man 227 Tage auf hoher See mit einem Bengalischen Tiger unbeschadet überstehen kann, das zeigt Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger. Piscine Molitor Patel (Suraj Sharma), kurz Pi, ist ein junger Inder, der mit seiner Familie in Pondicherry lebt, wo sein Vater einen Zoo besitzt. Als sie aus politischen Gründen nach Kanada auswandern müssen, wird der Zoo verkauft und mit ihm ein Großteil der Tiere, die ebenfalls in Übersee ein neues Zuhause finden sollen und so gemeinsam mit der Familie an Bord eines japanischen Frachters gebracht werden. Doch auf der Überfahrt kommt es zu einer Havarie und nur Pi kann sich als einziger Überlebender in ein Beiboot retten. Mit vier nicht-menschlichen Ausnahmen: Weitere “Passagiere” im Rettungsboot sind eine Hyäne, ein schwer verletztes Zebra, ein Orang-Utan und ein ausgewachsener Tiger namens Richard Parker. Wie und unter welchen Opfern Pi diese entbehrungsreiche Odyssee überlebt, davon berichtet der mittlerweile erwachsene Pi (Irrfan Khan).
Hintergrund & Infos zu Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger
Der Verfilmung von Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger (OT: The Life of Pi) liegt der Erfolgsroman von Yann Martel zugrunde, der als Motivation die eigene Sinnsuche zu Protokoll gab. Bereits 2001 wurde Schiffbruch mit Tiger veröffentlicht und wurde direkt von der Kritik begeistert aufgenommen, nachdem zuvor fünf Verlage das Skript abgelehnt hatten. Lange Zeit galt das Buch als unverfilmbar, bevor Regisseur Ang Lee sich Schiffbruch mit Tiger annahm. Bereits mit Sinn und Sinnlichkeit hatte er erfolgreich sein Händchen für Literaturverfilmungen bewiesen.
Ursprünglich war für die Rolle des Schriftstellers, der den erwachsenen Pi interviewt, Tobey Maguire (Gottes Werk und Teufels Beitrag) vorgesehen, wurde dann aber durch den im direkten Vergleich unbekannteren Rafe Spall (Das hält kein Jahr..!, Sohn von Timothy Spall) ersetzt, um das Augenmerk auf die Geschichte zu richten und nicht auf den Star. In einer kleinen Nebenrolle ist Gérard Depardieu als französischer Küchenchef des Frachters zu sehen.
Bei den Oscars 2013 gewann Life of Pi den Oscar für die Beste Kamera, Beste Visuelle Effekte, Beste Filmmusik und Beste Regie durch Ang Lee.
Für Hauptdarsteller Suraj Sharma ist Schiffbruch mit Tiger sein erster Film überhaupt. Danach war er unter anderem in der Serie Homeland zu sehen. (EM)
Laut eines Experiments aus dem Jahr 1907 verliert der Mensch bei seinem Tod 21 Gramm an Gewicht – angeblich das Gewicht der Seele.
Alejandro Iñárritus Film erzählt seine Geschichte mit drei ineinander verwobenen Handlungssträngen: Da gibt es Cristina (Naomi Watts) die gerade ihren Mann und ihre beiden Töchter bei einem Autounfall verloren hat. Jack Jordan (Benicio del Toro) ist ein Ex-Sträfling und der Unfallverursacher. Und Paul Rivers (Sean Penn) bekommt auf Grund einer Herzkrankheit das Herz des verstorbenen Mannes von Cristina gespendet. Im weiteren Verlauf der Geschichte werden die drei Episoden auf dramatische Art und Weise immer weiter miteinander verflochten.
Hintergrund & Infos zu 21 Gramm
21 Gramm ist nach seinem hochgelobten Debüt Amores Perros der zweite Film innerhalb Iñárritus Todes-Trilogie. Wieder widmet sich der Regisseur Themen wie Schuld, Verzweiflung, Tod und Gewalt und deckt dabei die tiefsten der menschlichen Abgründe auf. Durch die nonlineanere Erzählweise und Rückblicke in die Vergangenheit der Charaktere entwickelt das Drama eine außergewöhnliche Dynamik. Alejandro González Iñárritu, der 2006 mit Babel seinen bisher erfolgreichsten Film ablieferte, erschafft eine trostlose Welt, in welcher die innerlich zerissenen Akteure eine Traurigkeit erleben, von der es keine Erlösung gibt.
Neben des kunstvollen Aufbaus von 21 Gramm lobte die Kritik vor allem die schauspielerischen Leistungen der drei Hauptdarsteller. So wurden Naomi Watts und Benicio del Toro jeweils mit einer Oscarnominierung bedacht, Sean Penn konnte trotz sehr guter Kritiken nicht nominiert werden, da er schon für seine Darstellung in Clint Eastwoods Mystic River nominiert war (für welche er dann sogar den Oscar gewann). Auch finanziell war der erste US-amerikanische Film des mexikanischen Regisseurs ein beachtlicher Erfolg, er spielte mehr als das dreifache seines Budgets ein. (BL)
Im oscarprämierten Drama von Florian Henckel von Donnersmarck belauscht Ulrich Mühe als Stasi-Offizier Das Leben der Anderen.
1984, Ostberlin: Das Leben der Anderen ist für Stasi-Hauptmann Gerd Wiesler (Ulrich Mühe) nur bezüglich einer Frage interessant: Handelt es sich um Feinde des Staates? Wiesler ist ein linientreuer Abhörexperte, dem die Arbeit zum einzigen Lebensinhalt geworden ist. Als er vom opportunistischen Oberstleutnant Anton Grubitz (Ulrich Tukur) auf den Theaterstar Christa-Maria Sieland (Martina Gedeck) und ihren Lebensgefährten, den Dramatiker Georg Dreyman (Sebastian Koch), angesetzt wird, scheint der Ausgang klar. Lassen sich die beiden irgendetwas zu Schulden kommen, wird Wiesler dies herausfinden und sie ‘zur Strecke bringen’. Doch der einsame Stasi-Beamte ist fasziniert von dem Leben der freigeistigen Intellektuellen. Immer mehr in einen Strudel aus Angst, Intrigen und Geheimnisse gezogen, muss sich Wiesler fragen, was für ihn wichtiger ist: der Staat oder das Leben der Anderen, das jetzt durchaus sein eigenes ist.
Hintergrund & Infos zu Das Leben der Anderen
Florian Henckel von Donnersmarck gab mit Das Leben der Anderen sein Spielfilmdebut. Er feierte mit ihm große Erfolge, sowohl bei der Kritik, als auch beim Publikum. Bei einem Budget von umgerechnet 2 Millionen Dollar spielte das Leben der Anderen weltweit über 77 Millionen Dollar ein. Der Film gewann 2006 den Oscar als bester fremdsprachiger Film, den europäischen Filmpreis und unzählige andere Preise. Für den Oscar stach er u.a. den als Favoriten gehandelten Pans Labyrinth aus.
Das Leben der Anderen ist nicht der erste Film, in dem Hauptdarsteller Ulrich Mühe und Ulrich Tukur zusammen zu sehen sind. In dem Drama Der Stellvertreter von Costa-Gavras spielten sie zwei Figuren, die angesichts des Schreckens des Holocausts sehr unterschiedliche Wege gehen. Tukur stellte einen verzweifelten SS-Offizier und Christen dar, der angesichts des Grauens nicht wegsehen kann; Mühe hingegen einen opportunistischen Arzt, der keinerlei Probleme hat, sich an die Gegebenheiten anzupassen. Ihre Rollenverteilung ist damit in beiden Filmen gewissermaßen spiegelverkehrt. Das Leben der Anderen sollte der vorletzte Film von Ulrich Mühe bleiben. Aufgrund seiner Magenkrebserkrankung starb er 2007. (KJ)
In Wes Andersons Moonrise Kingdom brennt ein frühreifer Pfadfinder mit seiner Brieffreundin durch. Bruce Willis als Insel-Sheriff schlägt sich auf ihre Seite.
Handlung von Moonrise Kingdom
Moonrise Kingdom spielt auf Rhode Island in den 60er Jahren und erzählt von der erblühenden Liebe zwischen Sam (Jared Gilman) und Suzy (Kara Hayward). Auf den ersten Blick erkennen die beiden, dass sie für einander bestimmt sind. Ihre Umgebung sieht dies allerdings anders. Als die zwei daraufhin von zu Hause weglaufen, setzt dies eine irrwitzige Suchaktion des Dorfsheriffs (Bruce Willis), der lokalen Pfadfindergruppe, angeführt vom Pfadfinderleiter (Edward Norton), und der besorgten Eltern Suzys (gespielt von Frances McDormand und Bill Murray) in Gang. Da sich herausstellt, dass Sam eine Waise ist, wird das Sozialamt (verkörpert von Tilda Swinton) tätig. Vor der Kulisse eines hereinbrechenden Unwetters spitzt sich die Lage dramatisch zu…
Hintergrund & Infos zu Moonrise Kingdom
Wes Anderson ist so etwas wie der Ray Kinsella (Kevin Costner) des Filmemachens: Wenn er einen Film dreht, dann kommen sie. Seien es Anjelica Huston und Gene Hackman in Die Royal Tenenbaums, Willem Dafoe in Die Tiefseetaucher oder George Clooney und Meryl Streep in Der fantastische Mr. Fox. Demgemäß ist auch Moonrise Kingdom wieder gespickt mit einem Who’s Who hochkarätiger Darsteller. Neben den üblichen Verdächtigen Bill Murray und Jason Schwartzman (erstmals zusammen in Wes Andersons Rushmore) sind in Moonrise Kingdom nun Stars wie Harvey Keitel oder Bob Balaban mit von der Partie.
Wes Anderson ist wie auch Noah Baumbach (Drehbuch zu Der fantastische Mr. Fox und Die Tiefseetaucher) ein Familienmensch. Wer einmal dabei ist, bleibt dabei. So stammt das Drehbuch zu Moonrise Kingdom von Familienmitglied Roman Coppola, der auch schon das Skript zu Darjeeling Limited verfasste. Produzenten-Tausendsassa Scott Rudin (Die Truman Show, I Heart Huckabees) gehört seit The Royal Tenenbaums zum Stamm.
Den internationalen Verleih von Moonrise Kingdom übernahm Focus Features, die uns schon solch abseitige Dramödien wie Greenberg, Vergiss mein nicht! oder Lost in Translation gebracht haben. (EM)
Die Trickbetrüger Robert Redford und Paul Newman wollen sich in der mit sieben Oscars prämierten Gaunerkomödie Der Clou an einem Gangsterboss rächen.
Handlung von Der Clou
Als die beiden Trickbetrüger Johnny Hooker (Robert Redford) und Luther Coleman (Robert Earl Jones) einen Passanten um einige tausend Dollar erleichtern, ahnen sie nicht, was sie damit angerichtet haben. Der Bestohlene war ein Geldbote des Gangsterbosses Doyle Lonnegan (Robert Shaw), und der versteht überhaupt keinen Spaß, insbesondere dann nicht, wenn es um sein Geld geht. Als Luther von Lonnegans Schergen ermordet wird, muss Johnny sich in Chicago in Sicherheit bringen. Gemeinsam mit der Trickbetrüger-Legende Henry Gondorff (Paul Newman) bereitet er einen großen Rache-Schlag gegen Lonnegan vor. Die beiden wollen Lonnegan mit einem großen Clou alles nehmen, was er besitzt. Doch nicht nur die Polizei scheint ihnen auf den Fersen zu sein, sondern auch Lonnegans eiskalte Killer.
In Joel und Ethan Coens Drama Barton Fink verschlägt es John Turturro als idealistischen Autor in die Hölle Hollywoods. Ob er ihr entkommen kann?
Handlung von Barton Fink
1941 kann der junge Autor Barton Fink (John Turturro) in New York City seinen ersten Erfolg verzeichnen. Sein Broadway-Debüt, namentlich Bare Ruined Choirs, sorgt nicht nur beim Publikum, sondern sorgt auch bei der Presse für euphorische Jubelstürme. Die Geschichte des kleinen Mannes auf der großen Bühne der Welt: Fortan stehen Barton alle Türen offen - ein Umstand, der ihn binnen weniger Tage von der Ost- an die Westküste verschlägt, da er von Capitol Pictures einen Auftrag in Hollywood erhält.
Obwohl der naive, schüchterne wie idealistische Schreiberling sein Glück nur sehr zögernd akzeptiert, lässt er sich letztendlich vom beträchtlichen Honorar überzeugen, das ihm von Studio-Mogul Jack Lipnick (Michael Lerner) in überschwänglicher Erwartung angeboten wird. Im heruntergekommenen Hotel Earle findet Barton eine Unterkunft, die mehr schlecht als recht ist. Nicht zuletzt scheint das komplette Gebäude von jeglicher Menschenseele verlassen worden zu sein. Lediglich herrenlose Schuhpaare in den Gängen und zwei Bedienstete bringen etwas Leben in die gespenstischen Flure des Gebäudes - von erschlagender Hitze und unzähligen Moskitos ganz zu schweigen.
Während Barton, von dem nicht weniger als ein zweites Wunder in Form eines Drehbuchs erwartet wird, versucht, die ersten Zeilen in seine Schreibmaschine zu tippen, macht er - mehr oder weniger unfreiwillig - Bekanntschaft mit seinem Zimmernachbarn, der sich Charlie Meadows (John Goodman) nennt und schnell zum lebendigen Gegenstand der Inspiration avanciert, die Barton so verzweifelt sucht. Doch dann nimmt das Schicksal eine vollkommen unerwartete Wendung.
Hintergrund & Infos zu Barton Fink
Nachdem Joel Coen und Ethan Coen mit Blood Simple, Arizona Junior und Miller's Crossing bereits drei Achtungserfolge auf der großen Leinwand erzielt hatten, eroberte das Regie-Duo mit Barton Fink nicht nur ein viertes Mal unzählige Kinosäle rund um den Globus, sondern heimste 1991 in Cannes sogar alle drei Hauptreise ein, was bis dahin einmalig in der Geschichte der Filmfestspiele an der Côte d'Azur war.
Hinsichtlich seiner Thematik beschäftigt sich Barton Fink äußerst intensiv mit der Filmbranche und deren Fokussierung auf kommerzielle Projekte. Dementsprechend ist die Handlung des Films in den 1940er Jahren angesiedelt, sprich: einer Hochphase der Traumfabrik. Barton Fink wirft dabei einen eigenwilligen wie zynischen Blick auf die skrupellosen Methoden der großen Studios und wie sie das System gleichermaßen definieren wie zugrunde richten.
Zudem orientieren sich die Figuren in Barton Fink (sowohl in ihrem Aussehen als auch in ihrer Funktion) an realen Vorbildern. Drehbuchautor Clifford Odets stand beispielsweise für den titelgebenden Protagonisten Pate, genauso wie der von John Mahoney verkörperte W.P. Mayhew heimlich auf William Faulkner schielt. Louis B. Mayer und David O. Selznick finden sich währenddessen in der Figur des Jack Lipnick wieder. (MH)
Mit blutigen Bildern erzählt David Cronenberg eine Geschichte von Gewalt, Entfremdung und Rache.
Handlung von A History of Violence
Aufregung gibt es in Milbrook, einem kleinen Städtchen in Indiana, nicht. Man kennt sich untereinander, große Konflikte existieren nicht. Das alles ändert sich, als zwei bewaffnete Verbrecher das Diner von Tom Stall (Viggo Mortensen) betreten und drohen, alle Anwesenden zu töten, wenn Tom ihnen nicht den Inhalt der Kasse aushändigt. Doch Tom kann die beiden in einem brutalen Kampf überwältigen und erschießen.
Dieser Überfall ändert alles. Tom wird über Nacht ungewollt zum Helden und die Medien belagern ihn und Milbrook. Seine Medienpräsenz gefällt Tom allerdings kein bisschen, er möchte sein altes Leben zurück. Aber damit nicht genug: Kurz nach den Ereignissen kommt der einäugige Carl Fogarty (Ed Harris) in Toms Diner und spricht ihn mit Joey an. Eine Verwechslung? Zunächst denkt Tom sich nichts dabei, als Fogarty und seine Handlanger aber systematisch beginnen, seine Frau (Maria Bello) und Kinder zu terrorisieren, scheint es keinen Ausweg aus einer gewalttätigen Auseinandersetzung mehr zu geben.
Hintergrund & Infos zu A History of Violence
Ursprünglich sollte A History of Violence sogar noch brutaler werden, als er ohnehin schon ist, aber Regisseur David Cronenberg bestand darauf, dass der Film bei aller Gewalt doch realistisch bleiben und die Gewaltdarstellung nicht übertreiben sollte. A History of Violence ist David Cronenbergs finanziell zweiterfolgreichster Film, nur übertroffen von Die Fliege. Seine Premiere feierte A History of Violence auf dem Festival de Cannes, in dessen Rahmen Cronenberg für die Goldene Palme nominiert wurde. Auch abseits des Festivals erhielt der Film viele Auszeichnungen und Nominierungen, unter anderem wurden Viggo Mortensen und William Hurt für den Oscar nominiert. Bemerkenswert ist dabei, dass Hurt in nur einer etwa zehnminütigen Szene auftritt. Zudem gilt A History of Violence als der letzte große Film, der auf VHS-Kassette vertrieben wurde. Mit A History of Violence begann eine lange Zusammenarbeit zwischen David Cronenberg und Viggo Mortensen. Gemeinsam drehten sie im Folgenden die Filme Tödliche Versprechen – Eastern Promises und Eine dunkle Begierde. (PZ)
Mit dem Thriller Boulevard der Dämmerung widmet sich Billy Wilder der dunklen Seite Hollywoods, als ein erfolgloser Autor auf eine vergessene und dem Wahnsinn verfallene Hollywood-Diva trifft.
Handlung von Sunset Boulevard - Boulevard der Dämmerung
In Hollywood ist Drehbuchautor Joe Gillis (William Holden) wenig erfolgreich und stets knapp bei Kasse. Beim Versuch, sein Auto vor der Pfändung zu retten, landet er auf einem alten Anwesen am Sunset Boulevard, wo die längst vergessene Stummfilmdiva Norma Desmond (Gloria Swanson) residiert. Sie kann einen Filmautor gut gebrauchen, plant sie doch schon lange ein glanzvolles Comeback. Joe nimmt den Job an und gerät bald in ein dichtes Netz aus Abhängigkeit, Ehrgeiz und Wahnsinn.
Hintergrund & Infos zu Sunset Boulevard - Boulevard der Dämmerung
Von Kollegen musste sich Regisseur Billy Wilder nach der Veröffentlichung 1950 teilweise heftige Beleidigungen anhören, da Sunset Boulevard, so der Originaltitel, nichts mit der Romantisierung von Hollywood zu tun haben wollte, sondern im Gegenteil die Traumfabrik schonungslos demaskierte. Es kursieren einige Geschichte dazu, wie andere Filmemacher Sunset Boulevard aufnahmen. Der Produzent Louis B. Mayer soll nach der Premiere vor allen anwesenden Stars zum Regisseur gesagt haben, dass er eine Schande für Hollywood sei und geteert und gefedert werden sollte. Billy Wilder hatte darauf eine denkbar simple Antwort parat: Fuck you.
Wer sagt, dass eine Ratte nicht auch ein großer Koch sein kann? In Pixars Ratatouille bekocht ein besonder intelligentes Exemplar ein Pariser Luxusrestaurant – aber heimlich.
Handlung von Ratatouille
Remy ist eine Ratte in Paris, aber anders als seine Artgenossen findet er keinen Geschmack an Abfall und Bio-Müll. Nein! Remy hat einen ausgesprochen feinen Geschmackssinn und weiß, welche Glücksgefühle gutes Essen auch für seine Artgenossen zaubern könnte. Er träumt davon ein großer Koch zu werden und kochen zu können wie sein Vorbild Auguste Gusteau. Eines Tages findet er sich im Restaurant Auguste Gusteau wieder, der leider vor kurzem verstorben ist. Mittlwerweile befindet sich das Restaurant in der Hand des ehemaligen Sous-Chefs Skinner, der aus Gusteaus Namen noch so viel Profit wie möglich schlagen will. Auch der junge Küchenhelfer Alfredo Linguini muss in dem Restaurant schuften. Als Alfredo Remy entdeckt, erkennt er denssen Intelligenz und auch seine Fähigkeit zu kochen. Beide beschließen als Team zusammen zu arbeiten und bald sind ihre Kreationen der letzte Schrei unter den Gourmets von Paris. Doch würden sie jemals akzeptieren, dass ihre feinen Köstlichkeiten von einer ehemaligen Kanalratte zubereitet wurden?
Hintergrund & Infos zu Ratatouille
Ratatouille ist der achte Animationsfilm von Disneys Animationsstudio Pixar. Wie bei vielen anderen Pixar-Filmen führte auch hier Brad Bird (Die Unglaublichen – The Incredibles) Regie. Zu Vorbereitung auf den Film begab dieser sich nicht nur nach Paris, um dort das lokale Flair einzufangen, sondern er legte sich auch selbst die Kochschürze um. Um die Vorgänge in einer Gourmet-Küche eim eigenen Leib zu erfahren, begann er ein Praktikum im Drei-Sterne-Restaurant ‘The French Laundry’ in Kalifornien. Unter der Leitung von Chefkoch Thomas Keller sammelte er so Erfahrung im Kochen und verwewigte zum Dank Kellers Kreation ‘Confit Byaldi’ im Film.
Das Praktikum zahlte sich aus, denn Ratatouille wurde nicht nur zu einem riesigen Kinoerfolg, sondern gewann auch den Oscar für den Besten Animationsfilm. (ST)
Die Wendung am Ende von The Sixth Sense ist in die Kinogeschichte eingegangen – und machte Regisseur M. Night Shyamalan wie Jungdarsteller Haley Joel Osment über Nacht zu Stars.
Handlung von The Sixth Sense
Als der erfolgreiche Psychologe Dr. Crowe (Bruce Willis) nach einer Feier mit seiner Frau (Olivia Williams) nach Hause kommt, lauert dort sein ehemaliger Patient Vincent (Donnie Wahlberg). Er schießt erst auf Crowe und begeht dann Selbstmord.
Ein Jahr später: The Sixth Sense zeigt, wie es in der Ehe der Crowes kriselt und sie kaum noch miteinander sprechen. Nun soll Crowe auch noch den neunjährigen Cole (Haley Joel Osment) behandeln, der eine angsteinflößende Gabe hat: Er kann die Seelen von verstorbenen sehen, die nach ihrem Tod auf der Erde gefangen sind. Seine Eltern und seine Umwelt vermuten in dem verstörten Jungen eine psychische Störung und so beginnt schließlich Crowe die Therapie des Jungen. Nach und nach gewinnt Crowe sein Vertrauen und findet heraus, was den Jungen so einschüchtert. Doch sein Geheimnis lässt ihm das Blut in den Adern gefrieren.
Hintergrund & Infos zu The Sixth Sense
In seinem Regiedebüt The Sixth Sense gelingt es M. Night Shyamalan nicht nur solche Hollywoodgrößen wie Bruce Willis (Pulp Fiction, Stirb langsam) und Toni Collette (About a Boy oder: Der Tag der toten Ente) zu engagieren, sondern er schafft auch einen der erfolgreichsten Filme des Jahres 1999. Weltweit spielt The Sixth Sense über 672 Millionen Dollar ein. Es hagelt auch bei diversen Filmfesten Preise und Nominierungen, so zum Beispiel gibt es vier Nominierungen für BAFTA, drei für den Golden Globe und 6 für den Oscar, unter anderem auch für Haley Joel Osment als bester Nebendarsteller. Übrigens ist The Sixth Sense einer von nur vier Horrorfilmen, die bis dahin für einen Oscar als Bester Film nominiert waren.
Nach The Sixt Sense begann die Karriere von M. Night Shyamalan an Fahrt aufzunehmen. Es folgten Filme wie Unbreakable – Unzerbrechlich, Signs – Zeichen und The Village – Das Dorf, die dem Regisseur mit einer Vorliebe überraschender Wendungen den Ruf eines Wunderkindes einbrachten. Danach begann der Stern des Regisseurs trotz kommerziellen Erfolgs zu sinken, bis die Produzenten schließlich 2013 bei der Vermarktung seines Filmes After Earth ganz auf die Werbung mit seinem Namen verzichteten.(ST)
Im Science-Fiction-Kunstfilm Stalker von Andrei Tarkovsky reisen ein Schriftsteller und ein Professor mithilfe eines Führers in eine paranormale Zone, um dort ihren innigsten Wunsch zu erfüllen.
Handlung von Stalker
In der Nähe eines namenlosen tristen Ortes befindet sch die Zone: Ein Ort, an dem die Naturgesetze scheinbar außer Kraft gesetzt sind. Ob die Ursache außerirdische Besucher waren, oder ein anderes Naturphänomen, ist nicht bekannt. Sicher ist nur, dass die Zone gespickt ist mit tödlichen Fallen und vom Militär streng bewacht wird. Nur die "Stalker" genannten Schmuggler kennen geheime Wege in die Zone, in der sie nach kostbaren Artefakten suchen.
Einer dieser Stalker ist unser Fremdenführer (Aleksandr Kajdanovsky), Vater einer kranken Tochter (Natasha Abramova). Auch das Flehen seiner Frau (Alisa Freyndlikh) kann ihn nicht abhalten, der Tristesse der Stadtexistenz zu entfliehen. Er bietet seine Dienste zwei Kunden an, die im Film schlicht ‘Professor’ (Nikolai Grinko) und ‘Schriftsteller’ (Anatoli Solonitsyn) genannt werden.
Aus verschiedenen Beweggründen wollen diese beiden Männer unbedingt in die Zone. Der Legende nach gibt es dort einen Ort, an dem die sehnlichsten Wünsche in Erfüllung gehen. Dem Schriftsteller ist seit geraumer Zeit seine Inspiration abhanden gekommen, während der Professor das Gebiet vernichten will, um dessen möglichen Missbrauch zu verhindern. Im Laufe ihrer Expedition begeben sich die drei Abenteurer nicht nur auf eine äußere, sondern auch auf eine innere Reise. Wohin wird sie ihr risikoreicher Trip durch die eigensinnige Zone letztlich führen?
Hintergrund & Infos zu Stalker
Stalker, aus dem Jahr 1979, gehört zu den Klassikern des Sci-Fiction-Genres und stellt nebenbei die letzte Arbeit von Andrei Arsenjewitsch Tarkowski in der Sowjetunion dar, bevor er seiner Heimat für immer den Rücken kehrte.
Der Regisseur zitiert trotz alledem in seinen Werken gerne die Gedichte seines berühmten Vaters Arseny, der zu den bedeutendsten russischen Poeten des 20. Jahrhunderts zählt. Neben dessen Gedichten setzt Andrei Tarkovsky bei Stalker auf ein Kapitel aus Picknick am Wegesrand, einen Roman der Brüder Arkadi Strugatsky und Boris Strugatsky, als lose Vorlage für seinen Film.
In der Kult-Komödie Und täglich grüßt das Murmeltier reist der mürrische Moderator Bill Murray in ein langweiliges Provinzkaff und wird dort in einer Zeitschleife gefangen.
Handlung von Und täglich grüßt das Murmeltier
Es ist der 2. Februar, Murmeltiertag: Für eine Reportage über das alljährliche Wettervorhersage-Ritual verschlägt es den sarkastischen, verbitterten, stets miesgelaunten und unfreundlichen Wettermann Phil Connors (Bill Murray), seine Produzentin Rita (Andie MacDowell) und den Kameramann Larry (Chris Elliott) in das kleine Provinznest Punxsutawney. Ein ganz normaler Tag. Phil berichtet vom Murmeltier, das alljährlich aus seinem Bau gelockt wird, um das Wetter der kommenden Zeit vorherzusagen. Nebenbei flirtet er ein wenig mit Rita und gibt sich gewohnt sarkastisch-zynisch.
Als Phil jedoch am darauffolgenden Tag aufwacht, ist dummerweise wieder der 2. Februar und außer ihm scheint niemand diese Wiederholung zu bemerken. Bald muss Phil erkennen, dass er in einer Zeitschleife gefangen ist und egal was er macht, er wacht immer wieder am Morgen des Murmeltiertages auf. Nach und nach gewinnt er Ritas Herz. Doch wird er sie auch über den 2. Februar hinaus für sich behalten können?
Night on Earth ist ein Komödie aus dem Jahr 1991 von Jim Jarmusch mit Gena Rowlands, Winona Ryder und Lisanne Falk.
In Jim Jarmuschs Episodenfilm Night on Earth fahren u.a. Armin Müller-Stahl, Winona Ryder und Roberto Benigni im Taxi durch die Nacht.
Handlung von Night on Earth
Night on Earth – das trifft auf alle fünf Episoden des Films von Jim Jarmusch zu, die von einer ganz bestimmten Nacht erzählen und sich jeweils in einer anderen Großstadt ereignen. Alle Episoden widmen sich einem Taxifahrer und seinem Fahrgast bzw. seinen Fahrgästen, die während der Taxifahrt sehr skurrile Erlebnisse machen. Night on Earth führt uns von Los Angeles nach New York, weiter über Paris und Rom und endet schließlich in Helsinki.
Hintergrund & Infos zu Night on Earth
Indie-Filmemacher Jim Jarmusch, der Regie, Drehbuch und Produktion seines Films übernahm, konnte für seine illustren Streifzüge durch die Nacht unter anderem namhafte Schauspieler wie Winona Ryder, Roberto Benigni und Armin Mueller-Stahl gewinnen. Der von Armin Müller-Stahl verkörperte Fahrgast Helmut bekam seinen Namen dadurch, dass Jim Jarmusch am Set seines Films Down by Law – Alles im Griff (1986) mit einem Crew-Mitglied namens Helmut zusammengearbeitet haben soll, der ihn zu der Namensgebung inspirierte. In der Helsinki-Episode treten die Figuren Mika und Aki auf, was als eine Art Hommage an die Kaurismäki-Brüder Aki Kaurismäki und Mika Kaurismäki und ihre Filme verstanden wird.
Den gleichnamigen Soundtrack zur Komödie Night on Earth steuerte Tom Waits bei.
Das Skript zu Night on Earth, der zunächst den Titel lanewyorkparisromehelsinki tragen sollte, entwickelte Kultfilmemacher Jim Jarmusch in acht Tagen, wobei er sich den Part für die Figur Corky schon mit Winona Ryder als Darstellerin im Hinterkopf erdachte. So kam es auch eher im zweiten Schritt zur Auswahl der Länder bzw. Städte, die hauptsächlich darin begründet lag, mit welchen Schauspielern Jim Jarmusch zusammenarbeiten wollte. (AH)
Das wandelnde Schloss von Hayao Miyazaki ist ein modernes Märchen aus den japanischen Ghibli-Animationsstudios.
Das Mädchen Sophie arbeitet als Hutmacherin im Geschäft ihres verstorbenen Vaters. Bei einem ihrer seltenen Besuche in der Stadt lernt sie zufällig den attraktiven und charismatischen Zauberer Hauro kennen. Sie verliebt sich in ihn und wird daraufhin von einer eifersüchtigen Hexe mit einem Fluch belegt, der sie in eine alte Frau verwandelt. Plötzlich muss Sophie sich im gebrechlichen Körper einer 90- Jährigen zurechtfinden! Unerkannt verlässt sie ihre Heimatstadt und zieht in die Ferne, um Hauro zu suchen und den bösen Fluch rückgängig zu machen. Schließlich findet sie ihn und arbeitet von nun an als Putzfrau in seinem geheimnisvollen “wandelnden Schloss” – ein gigantisches mechanisches Ungetüm, das sich auf insektenähnlichen Beinen bewegt, aus allen Löchern pfeift und seine Türen in vier verschiedene Welten und Zeiten öffnen kann. Feuer-Teufel Calcifer, der das Haus bewacht, und Hauros kindlicher Assistent Markl werden bald ihre Freunde – nur der selbstverliebte Hauro schenkt ihr kaum Beachtung und genießt das Leben in seiner unbekümmerten Art. Als er jedoch vom König berufen wird, sein Land vor dem drohenden Krieg zu retten, übernimmt er endlich Verantwortung. Doch das alleine reicht nicht: erst Sophies wachsende Liebe zu ihm vermag schließlich den Fluch zu lösen, sie beide zu retten und die Welt vor Zerstörung zu bewahren…
Ein junger Mediziner lässt sich von Idi Amin, dem “letzten König von Schottland”, und seinem Reichtum verführen.
Handlung von Der letzte König von Schottland
Was tun, wo das Medizinstudium abgeschlossen ist? Für den jungen Schotten Nicholas Garrigan (James McAvoy) geht es nicht in eine hochdekorierte Klinik, wo eine Karriere als Chefarzt auf ihn warten würde. Stattdessen kappt er alle Stricke und reist nach Uganda, wo er in einer kleinen Siedlung einem europäischen Doktor und somit den Menschen hilft. Dabei verliebt er sich in die Frau des Doktors (Gillian Anderson).
Doch das Idyll des abgeschiedenen Dorfes ist bald dahin, als ein Putsch die Regierung des Landes umwirft. Der neue Präsident, der charismatische Idi Amin (Forest Whitaker), besucht auf einer Tour durch das Land auch die Ortschaft, in der Nicholas tätig ist. Der beeinflussbare junge Mann ist von der beherrschenden Art des Staatsmannes beeindruckt. Kurz darauf kann er Amin zufällig behilflich sein, als er ihn nach einem kleinen Verkehrsunfall ärztlich versorgt. Ohne Umschweife lädt Amin Nicholas ein, mit ihm nach Kampala zu kommen, um dort als sein Leibarzt zu arbeiten. Von der starken Persönlichkeit des Präsidenten eingenommen, sagt Nicholas zu, sehr zur Sorge seiner Freunde in der Mission.
Als Teil des engsten Kreises um Idi Amin erlebt Nicholas ein Leben des Überflusses, in dem ihm an nichts fehlt. Auch seine Freundschaft mit Amin wächst täglich. So verblendet merkt er viel zu spät, mit was für einem Menschen er sich eingelassen hat: Idi Amin überzieht Uganda mit blutigem Terror und kapselt sich von den Nachbarstaaten ab. Zu diesem Zeitpunkt gibt es für Nicholas schon keinen Weg mehr aus dem festen Griff der Militärdiktatur.
Hintergrund & Infos zu Der letzte König von Schottland
Von 1971 bis 1979 herrschte der selbsternannte “letzte König von Schottland” Idi Amin über das zentralafrikanische Uganda. In dieser Zeit starben über 300.000 Menschen, darunter viele Anhänger des zuvor regierenden Präsidenten. Die Massenmorde und vollständigen Zerstörungen von Ansiedlungen machten ihn zum Archetyp des afrikanischen Diktators. Dennoch hielt die Bundesrepublik bis zu seiner Ernennung als “Präsident auf Lebenszeit” 1976 gute Beziehungen nach Uganda. Als Tansania schließlich in Uganda einmarschierte, um dem Schrecken ein Ende zu bereiten, floh Amin nach Saudi-Arabien. Damit endete seine Herrschaft.
Die Figur des Nicholas Garrigan hat so nie existiert. Es wird vermutet, dass sie auf einem britischen Soldaten basiert, der unter Amin arbeitete und nach einem Fluchtversuch im Gefängnis landete.
Für seine Darstellung des Diktators wurde Forest Whitaker mit Auszeichnungen überhäuft. Unter anderem erhielt er 2007 den Golden Globe und den Oscar, beide in der Kategorie Bester Hauptdarsteller. (PZ)
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